news-14102024-145759

Nach tagelangen Drohungen, hauptsächlich gegen Bahnhöfe, haben österreichische Ermittler am Montag einen Schweizer als Verdächtigen identifiziert. Dieser wird für die 27 Nachrichten verantwortlich gemacht, die bei den österreichischen Landespolizeidirektionen eingegangen sind. Trotzdem ist der Mann derzeit auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft hat jedoch einen europäischen Haftbefehl erlassen und ist in Kontakt mit den Schweizer Behörden. Die Überprüfung könnte jedoch einige Wochen dauern.

Es handelt sich um einen 20-jährigen Mann, dessen Motiv noch unklar ist. Berichte, dass er bereits festgenommen wurde, haben sich bisher nicht bestätigt. Die Drohungen des mutmaßlichen Täters haben in den letzten Wochen Teile des Landes lahmgelegt. Angefangen hat alles in Graz, wo die Polizei am 30. September die Haupt- und Ostbahnhöfe mit Sprengstoffspürhunden durchsuchte. Die Steiermark war von den Drohungen stark betroffen, und auch die letzte bekannte Drohung betraf Leoben.

Es ist noch unklar, ob die Drohungen gegen Schulen in der Keplerstraße in Graz auf das Konto desselben Täters gehen. Auch eine Bank, ein Einkaufszentrum und Behörden waren österreichweit betroffen. Die Serie von Bombendrohungen sorgte international für Aufsehen, da der Zugverkehr stundenlang unterbrochen war. Die Drohungen wurden per E-Mail verschickt und betrafen Städte wie Linz, St. Pölten, Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck, Eisenstadt und Feldkirch. Es wurden keine Sprengsätze gefunden, und die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.

Der Schweizer droht nun eine Anklage wegen Nötigung und gefährlicher Drohung. Der Strafrahmen umfasst bis zu einem Jahr Haft oder 720 Tagsätze Geldstrafe. Es ist noch unklar, ob der Fall in Österreich oder der Schweiz vor Gericht landen wird. Die Kosten für die Einsätze könnten sich auf einen fünfstelligen Betrag belaufen, da die Polizei jeden Einsatz in Rechnung stellen will. Die ÖBB könnten ebenfalls rechtliche Schritte einleiten, um Schadenersatz zu erhalten, da 450 Züge und Tausende Fahrgäste von den Drohungen betroffen waren und der Zugverkehr für Stunden stillstand.