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Alarmstufe Rot: Hochwasser und Sturmwarnung in Niederösterreich

Regen, Sturm und Schnee machen fast dem ganzen Land zu schaffen. In Niederösterreich sind 42 Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt worden, da der Kamp, die Krems und die Donau über die Ufer getreten sind. Dies hat zu zahlreichen Überschwemmungen geführt, wodurch Häuser evakuiert werden mussten und die Einsatzkräfte im Dauereinsatz sind.

Starkregenlage und steigende Pegelstände

Das Wasser steigt unaufhörlich an, und die prognostizierte „Starkregenlage“ mit möglicherweise 200 bis 300 Litern pro Quadratmeter an Regen lässt die Pegelstände der Flüsse vor allem im Norden des Landes steigen. Besonders in Niederösterreich spitzt sich die Lage weiter zu, da am Sonntag oder in der Nacht auf Montag ein 30-jährliches Hochwasser an der Donau erwartet wird und mancherorts am Kamp sogar ein 100-jährliches oder darüber hinaus.

Bundeskanzler Nehammer äußert sich zur Situation

Nach einer Lagebesprechung des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements im Innenministerium meldete sich Bundeskanzler Karl Nehammer zu Wort. Er betonte, dass nahezu alle Bundesländer von den heftigen Regenfällen und teils auch vom Schneefall betroffen sind. Besonders in Niederösterreich spitzt sich die Lage weiter zu, und die kommenden Tage werden für die betroffene Bevölkerung und die Einsatzkräfte äußerst schwierig und herausfordernd sein.

Evakuierungen und Vorbereitungen in Niederösterreich

In Niederösterreich wurden 42 Gemeinden aufgrund der Überflutungsgefahr zum Katastrophengebiet erklärt. Vorsorgliche Evakuierungen laufen bereits in den betroffenen Gemeinden und werden von Feuerwehr, Rotes Kreuz und anderen Organisationen unterstützt. Besonders die Region am Kamp ist betroffen, aber auch in anderen Teilen wie Lainsitz und Braunaubach werden hundertjährliche Hochwasser erwartet.

Hochwasser in Gars am Kamp

In Gars am Kamp befinden sich rund 80 Gebäude im Katastrophengebiet, die evakuiert werden könnten. Zudem wurden 125 Patienten einer Reha-Klinik nach Hause geschickt. Der Stausee Ottenstein wird voraussichtlich überlaufen, und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erwartet Herausforderungen in historischer Dimension im Waldviertel.

Hochwasserschutzmaßnahmen und Evakuierungen

Die Feuerwehr, Einsatzhelfer und Freiwillige sind im Dauereinsatz und versuchen, mit Sandsäcken, Abpumpen von Wasser und mobilem Hochwasserschutz das Schlimmste zu verhindern. Es ist eine enorme Menge Wasser, die von Häusern, Kellern und Straßen ferngehalten werden muss. Durch die anhaltenden Niederschläge besteht auch die Gefahr von Muren, Hangrutschungen und Überflutungen von Grün- und Ackerflächen.

Sturmwarnung und Stromausfälle

Neben dem Hochwasser macht auch der Sturm den Einsatzkräften zu schaffen. Bäume und Äste müssen von den Straßen geräumt werden, und in manchen Regionen sind Tausende Haushalte aufgrund umgestürzter Bäume ohne Strom. Auch Zugstrecken wurden aufgrund des Wetters in den Schienenersatzverkehr überführt.

Gefahr von Muren und Hangrutschungen

Die anhaltenden Niederschläge erhöhen die Gefahr von Muren, Hangrutschungen und Überflutungen von Grün- und Ackerflächen. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, sich von Fließgewässern und überfluteten Flächen fernzuhalten und Autofahrten sowie Outdooraktivitäten zu vermeiden.

Feuerwehreinsätze und Sturmfolgen in Wien

Die Berufsfeuerwehr in Wien hatte von Freitagabend bis Samstagnachmittag mit über 400 Einsätzen zu tun, darunter abgebrochene Äste, umgestürzte Baugitter und Wasser in Kellern. Sturmböen führten dazu, dass der Bereich um die Gloriette im Schlosspark Schönbrunn gesperrt wurde. Auch die Friedhöfe in Wien bleiben geschlossen.

Kajakfahrer im Wienfluss

Die Berufsfeuerwehr warnt dringend davor, sich bei den aktuellen Wetterbedingungen auf dem gut wasserführenden Wienfluss zu bewegen. Ein Video zeigte vier Kajakfahrer, die auf Höhe Schönbrunn paddelten, was als äußerst riskant eingestuft wird.