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Die Caritas Steiermark hat in den letzten Monaten mit wirtschaftlichen Herausforderungen im Pflegebereich zu kämpfen gehabt. Nach der Schließung des Demenztageszentrums Haus Elisa in Graz im Juli und dem Rückzug aus der Mobilen Pflege Anfang September, steht nun der Verkauf des Pflegewohnhauses Frauenberg an. Das Haus mit 36 Betten auf drei Stockwerken wird aufgrund fehlender Rentabilität zum Ende des Monats an das Benediktinerstift Admont zurückgegeben.

Die Entscheidung, das Pflegewohnhaus Frauenberg aufzugeben, wurde von Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler getroffen. Sie erklärte, dass das Haus trotz Bemühungen nicht wirtschaftlich zu führen sei und daher die schwere Entscheidung getroffen wurde, es an den Eigentümer zurückzugeben. Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige und Pflegekräfte wurden am Donnerstag und Freitag über den Abschied informiert.

Tödtling-Musenbichler äußerte Kritik am Land Steiermark, da kleine Häuser unverhältnismäßig hohe Fixkosten haben, die nicht durch den Normkostenschlüssel gedeckt sind. Sie betonte die Notwendigkeit einer Änderung in diesem Bereich, um eine gerechtere Verteilung der Kosten zu erreichen. Zudem wies sie auf die Schieflage zwischen privaten und gemeinnützigen Trägern hin, insbesondere in Bezug auf finanzielle Rücklagen.

Der steirische Landesvorsitzende des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV), Thomas Windhaber, unterstützt die Forderung nach einer bevorzugten Vergabe neuer Betten an gemeinnützige Organisationen. Er kritisierte die finanziellen Anreize für private Unternehmen im Pflegebereich und betonte die Auswirkungen des Kostendrucks auf das Personal und die Qualität der Pflege.

Die Caritas bestätigte, dass keine weiteren Häuser von Schließungen oder Verkäufen betroffen sind und betonte die Stabilität der anderen 15 Pflegewohnheime mit einer Auslastung von 98 Prozent. Um die Zukunft der Pflege zu sichern, wird ein umfassendes Ausbildungspaket gefordert, um in bestehendes Pflegepersonal zu investieren und die Qualität der Pflege zu verbessern.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vereinheitlichung der Pflegegesetze und -standards in den Bundesländern, um eine einheitliche und qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten. Die Caritas-Direktorin fordert schnellere Entscheidungen von der Politik, um den steigenden Kosten im Pflegebereich effektiv entgegenzuwirken.

Insgesamt zeigt sich die Caritas Steiermark bemüht, die Herausforderungen im Pflegebereich zu meistern und die Qualität der Pflege für die Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen. Der Verkauf des Pflegewohnhauses Frauenberg markiert einen Schritt in Richtung finanzieller Stabilität und Effizienz in der Pflegebranche.