Dieter Schwarz, der Gründer von Lidl und Kaufland, feiert seinen 85. Geburtstag. Obwohl seine Supermärkte in Deutschland weit verbreitet sind, bleibt er für die meisten Menschen ein Phantom, da er sich seit Jahrzehnten aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Geboren am 24. September 1939 in Heilbronn, lebt er immer noch in der Stadt, in der er aufgewachsen ist. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann im väterlichen Betrieb „Lidl und Schwarz“ eröffnete er mit seinem Vater den ersten Supermarkt unter dem Namen „Handelshof“.
Die Erfolgsgeschichte von Lidl begann in den 70er Jahren, als Dieter Schwarz den Namen „Lidl“ wiederbelebte, um seine Läden nicht Schwarz-Markt nennen zu müssen. Er zahlte angeblich rund 1000 D-Mark an einen Mann namens Ludwig Lidl für die Namensrechte. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Schwarz 1977 die alleinige Führung des Unternehmens und eröffnete 1984 den ersten Kaufland-Supermarkt.
Schwarz baute sein Supermarkt-Netz bis Ende der 90er Jahre aus, erweiterte in die östlichen Bundesländer, nach Frankreich, Italien und Tschechien. Ende der 90er Jahre zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück und übertrug die Führung des Unternehmens einem Management aus Vertrauten. Trotzdem behielt er die Kontrolle im Hintergrund und es kam immer wieder zu Streitigkeiten innerhalb des Vorstands.
Die Schwarz-Gruppe beschäftigt heute fast 600.000 Menschen in knapp 14.000 Filialen in 30 Ländern und ist der drittgrößte Lebensmittelhändler der Welt. Dieter Schwarz wird aufgrund seines Vermögens von etwa 35 Milliarden Euro von „Forbes“ unter den Top 50 der reichsten Menschen der Welt gelistet. Mit seiner Stiftung unterstützt er seine Heimatregion und finanziert wirtschaftswissenschaftliche Professuren an der TU München.
Trotz seines Reichtums und seines Erfolgs bleibt Dieter Schwarz ein Phantom, der sich selten öffentlich zeigt. Nur selten tritt er aus der Deckung, wie beispielsweise bei der Bürgermeisterwahl seiner Heimatstadt, als er sich für einen Kandidaten aussprach. Seine beiden Töchter könnten in Zukunft Führungsaufgaben im Konzern übernehmen, aber es ist unwahrscheinlich, dass Schwarz sich dazu öffentlich äußern wird.