news-04102024-000530

Das vorläufige Endergebnis der Nationalratswahl mit den inklusiven Wahlkarten zeigt, dass ein Mandat von der ÖVP zur FPÖ gewandert ist. Obwohl die FPÖ und ÖVP eine klare Mehrheit haben, erreichen ÖVP und SPÖ zusammen nur 92 Sitze.

Die prozentualen Anteile haben sich nach der Auszählung der Briefwahlstimmen kaum verändert. Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zur Wahl von 2019 gestiegen, mit 77,68 Prozent, was einem Anstieg von 2,09 Prozentpunkten entspricht.

Die FPÖ ist der klare Wahlsieger mit 28,8 Prozent der Stimmen, gefolgt von der ÖVP mit 26,3 Prozent. Die SPÖ erreichte 21,1 Prozent, die NEOS 9,1 Prozent und die Grünen 8,2 Prozent. Andere Parteien wie die Bierpartei, KPÖ, Liste Madeleine Petrovic und Liste KEINE scheiterten am Einzug.

Insgesamt bedeutet das Ergebnis eine massive Zunahme der FPÖ-Mandate auf 57 Sitze, während die ÖVP 51 Sitze verlor. Die SPÖ bleibt mit 41 Sitzen fast gleich und die NEOS gewinnen drei Sitze dazu. Die Grünen verlieren jedoch zehn Sitze und haben nur noch 16 Mandate im Nationalrat.

In Bezug auf mögliche Koalitionen verfügt Blau-Türkis über eine Mehrheit von 108 Sitzen. ÖVP-Chef Karl Nehammer hat jedoch eine Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Herbert Kickl ausgeschlossen. Eine türkis-rote Koalition hätte zwar genug Mandate für eine Mehrheit, aber gemeinsam nur 92 Sitze, was zu einem „Überhang“ führt und Entscheidungen einzelner Abgeordneter blockieren könnte.

Die Nationalratswahl war auch durch den Ablauf der Auszählung der Briefwahlkarten geprägt, die neu war. Dank der Wahlrechtsreform 2023 wurden bereits am Sonntag 80 Prozent der Briefwahlstimmen ausgezählt. Am Montag folgte ein weiterer großer Teil der Stimmen und am Donnerstag der Rest. Das „amtliche“ Endergebnis wird nach der Sitzung der Bundeswahlbehörde am 16. Oktober verkündet.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Österreich mit diesem Ergebnis verändern wird und welche Koalition letztendlich gebildet wird. Die Wähler haben gesprochen, und es wird interessant sein zu sehen, wie die gewählten Parteien die Zukunft des Landes gestalten werden.