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Der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Roman Hebenstreit, hat angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen in Österreich einen sofortigen Stopp der Arbeitsmigrationsmaßnahmen gefordert. Mit derzeit 362.000 Arbeitslosen im Land sei es für ihn inakzeptabel, dass Arbeitskräfte aus Drittstaaten rekrutiert werden, während immer mehr Einheimische ihre Jobs verlieren.

Hebenstreit betonte die Bedeutung der Ausbildung für die österreichische Bevölkerung. Das Ausbildungsniveau ist im Laufe der Jahre gestiegen, wobei mittlerweile nur noch 17 Prozent der Personen im Alter von 25 bis 64 Jahren keinen über die Pflichtschule hinausgehenden Abschluss haben. Trotzdem ist die absolute Zahl der Lehrlinge gesunken, was auf den Rückgang der Ausbildungsbereitschaft zurückzuführen ist.

Die Rot-Weiß-Rot-Karte, die 2011 eingeführt wurde, ermöglicht Hochqualifizierten oder Fachkräften in Mangelberufen einen dauerhaften Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt. Bis September 2024 wurden 7499 solcher Karten ausgestellt, wobei 67 Prozent davon für Mangelberufe reserviert waren. Arbeitsminister Martin Kocher betonte, dass die Arbeitsmigration über die Rot-Weiß-Rot-Karte entscheidend für die Besetzung von Positionen sei, für die im Inland keine geeigneten Bewerber zur Verfügung stehen.

Die Liste der Mangelberufe wird jedes Jahr aktualisiert und umfasst Berufe wie Ärzte, Krankenpfleger, Schweißer, Rohrinstallateure, Dreher, Hebammen, Fliesenleger, Rauchfangkehrer und Köche. Kocher plant, die Ausstellung der Rot-Weiß-Rot-Karte zu beschleunigen, indem Qualifikationen bereits im Herkunftsland geprüft werden. Zudem sollen Deutschkurse im Ausland angeboten werden, um die Integration der Arbeitsmigranten in den österreichischen Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Arbeitsmigranten kommen derzeit aus 40 verschiedenen Ländern nach Österreich, darunter China, Indien, Serbien, die Philippinen, Kolumbien, Albanien, Marokko, Weißrussland, Georgien und Israel. Studien haben gezeigt, dass eine Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes langfristig positive Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt und die Beschäftigung hat, obwohl es zunächst zu einem Anstieg von Arbeitslosigkeit kommen kann.

Insgesamt zeigt sich, dass die Debatte über Arbeitsmigration und die Auswirkungen auf den österreichischen Arbeitsmarkt komplex ist. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung und der Wirtschaft im Einklang zu halten, um langfristig eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.