Die Wahrheit über Gerichtsmedizin: Keine Blitzdiagnosen von Dr. Yen
In einem kürzlichen Interview sprach Gerichtsmedizinerin Kathrin Yen über die Unterschiede zwischen Krimis und der Realität ihrer Arbeit. Sie betonte, dass sie und ihre Kollegen keine Blitzdiagnosen stellen, wie es oft in Fernsehserien dargestellt wird.
Nach einem tragischen Doppelmord im Mühlviertel wird auch die Gerichtsmedizin in den Fokus gerückt. Viele fragen sich, wie der Todeszeitpunkt bestimmt wird und was eine Obduktion tatsächlich leisten kann. Yen, die bereits die Autopsie von Jörg Haider durchgeführt hat, gewährt Einblicke in ihre tägliche Arbeit am Seziertisch.
Im Interview wurde Yen gefragt, wie Menschen auf ihrem Seziertisch landen. Sie erklärte, dass sie in der Regel von der Polizei oder anderen Behörden gerufen wird, um die Todesursache und -zeitpunkt zu bestimmen. Dies kann bei verschiedenen Situationen wie Unfällen, Suiziden oder Verbrechen der Fall sein.
Yen betonte, dass die Gerichtsmedizin eine komplexe und gründliche Untersuchung erfordert, um genaue Ergebnisse zu liefern. Im Gegensatz zu den schnellen Diagnosen, die in Krimiserien oft gezeigt werden, braucht es Zeit und Sorgfalt, um alle Fakten zu sammeln und zu analysieren.
Die Gerichtsmedizinerin teilte auch ihre Erfahrungen bei der Autopsie von Jörg Haider mit. Sie erklärte, dass es wichtig ist, bei solch prominenten Fällen besonders genau zu arbeiten, um mögliche Fehler zu vermeiden und die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Yen und ihre Kollegen arbeiten im Institut für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin in Heidelberg. Dort führen sie täglich Untersuchungen durch und unterstützen die Justiz bei der Aufklärung von Todesfällen.
Abschließend betonte Yen, dass die Gerichtsmedizin eine wichtige Rolle im Rechtssystem spielt und dazu beiträgt, Gerechtigkeit und Wahrheit zu gewährleisten. Es ist keine schnelle oder einfache Arbeit, aber sie ist unerlässlich für die Aufklärung von Verbrechen und die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit.