Richard Lugner war ein Mann, der die Medien beherrschte und die Öffentlichkeit stets über sein Leben informierte. Als Society-Baulöwe war er immer präsent, sei es von den Malediven, aus Dresden oder sogar aus dem Krankenbett. Als Journalist begleitete ich ihn über drei Jahrzehnte und lernte ihn als menschlich und sympathisch kennen.
Ein besonderes Highlight war sein Coup, als er Berlusconis „Ruby“ zum Opernball brachte. Ich durfte ihn auf diesem Flug begleiten und es war eine aufregende Story. Sein Charme und seine Kreativität waren beeindruckend, besonders bei unserem Foto-Shooting für das „Krone“-Magazin „150 Jahre Staatsoper“.
Richard Lugner war nicht nur ein Society-Löwe, sondern auch ein harter Arbeiter, der sich nie zu schade war, anzupacken. Seine Erfolgsgeschichte begann 1962 mit der Renovierung von Altbauten und dem Bau von Tankstellen. Später erweiterte er sein Geschäft auf Bürohäuser mit Tiefgaragen und sorgte mit Projekten wie der ersten Wiener Moschee für Schlagzeilen.
Die Eröffnung seiner geliebten Lugner City im Jahr 1990 war ein großer Erfolg und zeigte sein Gespür für das grelle Blitzlicht. Ab 1992 war er ein fixer Bestandteil des Society-Parketts der Wiener Staatsoper und sorgte mit seinen Opernball-Stargästen für weltweites mediales Echo.
Richard Lugner war nicht nur ein PR-Genie, sondern auch ein gutmütiger Mensch, der nie jemandem etwas zuleide tun wollte. Trotz seiner legendären Ausraster blieb er sich selbst treu und war immer ein guter Mensch.
Mit dem Tod von Richard Lugner ist eine Ära zu Ende gegangen. Er wird uns fehlen, aber ich werde ihn nie vergessen. Sein Charisma und seine Persönlichkeit werden immer in Erinnerung bleiben, egal wo er jetzt auch sein mag. Richard „Mörtel“ Lugner wird für mich unvergessen bleiben.