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Die Aussichten für die Gaza-Verhandlungen bleiben düster, da die islamistische Hamas sich zum Auftakt der Gespräche zurückhaltend äußerte. Obwohl sie nicht direkt an den Verhandlungen teilnimmt, wird sie regelmäßig über den Verlauf informiert. Neben einer erneuten Waffenruhe wird auch ein Geiselaustausch diskutiert.

Spitzenvertreter der USA, Katars, Ägyptens und Israels verhandeln in Doha über Schritte zur Waffenruhe im Gazastreifen, um die Situation zu entspannen. Die Hamas zeigte sich zu Beginn der Gespräche zurückhaltend und betonte, dass sie keine neuen Bedingungen verhandeln werde. Die Positionen von Hamas und Israel scheinen so weit auseinander zu liegen, dass ein Durchbruch unwahrscheinlich ist.

Die Vermittler bemühen sich seit Monaten, Israel und die Hamas zu einer Waffenruhe zu bewegen, doch die Gespräche stecken fest. Der Druck ist gestiegen, nachdem zwei wichtige Gegner Israels getötet wurden und ein möglicher Vergeltungsangriff des Irans und der Hisbollah erwartet wird. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Situation als „entscheidenden Moment“, aber die Chancen, seinen Friedensplan umzusetzen, sind gering.

Israel fordert bei einer Waffenruhe die Freilassung von 33 lebenden Geiseln, darunter Frauen, Kinder, Ältere und Kranke, die von der Hamas festgehalten werden. Der von Biden vorgestellte Plan sieht solche Freilassungen während einer sechswöchigen Waffenruhe vor. Die Hamas hat nach israelischen Angaben noch 115 Geiseln in ihrer Gewalt. Die Frage der Kontrolle über Gaza nach einem Abzug Israels bleibt ein Streitpunkt.

Israelische Beamte beteiligt an den Verhandlungen berichten, dass die Hamas Unterhändlern mitgeteilt hat, dass unter den 33 Geiseln, die freigelassen werden sollen, auch Tote sind. Terroristen der Hamas und anderer Gruppen hatten im Oktober 2023 einen schweren Angriff im Süden Israels verübt, bei dem zahlreiche Menschen getötet und entführt wurden.

Es ist unklar, wer Gaza nach einem Abzug von Israels Militär kontrollieren wird, insbesondere die Grenze zum Nachbarland Ägypten. Israels Generalstabschef betonte, dass die israelische Armee die Kontrolle behalten könne, auch ohne ständige Präsenz. Die Hamas fordert einen vollständigen Abzug Israels aus dem Küstengebiet. Die Vermittler arbeiten daran, einen Kompromiss zu finden, der die Interessen beider Seiten berücksichtigt.

Die Hamas kritisiert Israel dafür, die Verhandlungen durch neue Bedingungen zu blockieren und betont, dass Israel keine Waffenruhe wolle. Israels Regierungschef Netanjahu hingegen wirft der Hamas vor, neue Forderungen zu stellen und zielt darauf ab, die Hamas im Gazastreifen militärisch zu schwächen. Nach einem verheerenden Terrorangriff im Oktober 2023 begann Israel mit umfangreichen Angriffen im Gazastreifen.

Die Zahl der Opfer auf palästinensischer Seite ist erschreckend hoch, mit über 40.000 Toten und 92.400 Verletzten laut palästinensischen Angaben. Die Hamas kontrolliert die Gesundheitsbehörde und unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten. Die Situation bleibt weiterhin angespannt, während die Verhandlungen stocken und die Gewalt im Gazastreifen anhält.