Airbag-Rückrufaktion: Autobesitzer in Sorge um Terminvereinbarungen
In den Werkstätten der Autohändler herrscht derzeit Hochbetrieb. Besorgte Autobesitzer strömen in Scharen, um einen Termin zur Überprüfung ihrer Airbags zu erhalten. Die Ursache für diesen Ansturm ist eine weitreichende Rückrufaktion, die zahlreiche Automobilhersteller aufgrund defekter Airbags durchführen. Marlies Mitteregger, Mitarbeiterin bei Porsche Inter Auto Klagenfurt (PIA), berichtet von der aktuellen Situation: „Das Problem ist, dass alle sofort einen Termin wollen, aber viele von uns können noch keinen vergeben.“
Die Hürde liegt darin, dass die kostenlose Überprüfung der Airbags erst möglich ist, nachdem das betroffene Fahrzeug in das System eingetragen wurde. Dieser Schritt erfolgt erst, nachdem die Autobesitzer einen Brief vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs erhalten haben. Marlies Mitteregger erklärt: „Wir können die Überprüfung des Airbag-Moduls nicht abrechnen, bevor dies erfolgt ist.“ Wer diesen Prozess umgehen möchte, müsste die Kosten selbst tragen.
ÖAMTC benennt 16 Hersteller betroffener Fahrzeuge
Obwohl die grundsätzliche Empfehlung lautet, schnell zu handeln, bemühen sich Werkstätten wie PIA darum, besorgte Autobesitzer zu beruhigen. Viele Autos sind bereits seit mehr als einem Jahrzehnt zugelassen, und in den meisten Fällen ist kein Austausch erforderlich. Um festzustellen, ob Handlungsbedarf besteht, müssen Autobesitzer online die Fahrgestellnummer (FIN) auf der jeweiligen Rückruf-Webseite eingeben.
Laut ÖAMTC sind folgende Hersteller von der Rückrufaktion betroffen: Audi, BMW, Chrysler, Dodge, Ford, Honda, Jeep, Mazda, Mercedes-Benz, Mitsubishi, Nissan, Seat, Skoda, Subaru, Toyota und Volkswagen. Volkswagen betrifft Baureihen von 2005 bis 2018, Audi betrifft die Modelle A4 und A6 von 2003 bis 2011. Auch der Stellantis-Konzern führt Rückrufaktionen durch. Citroën (C3 von 2009 bis 2017), DS und Opel bieten online eine Abfragemöglichkeit für den FIN-Check.
Probleme mit Takata-Airbags seit einem Jahrzehnt
Der erste Rückruf von Takata-Airbags wurde in Österreich bereits im Jahr 2015 durchgeführt. Die fehlerhaften Airbag-Systeme des japanischen Herstellers Takata können zu schwerwiegenden Problemen führen. Bei Auslösen des Airbags kann der Druck in den Gasgeneratoren zu hoch ansteigen, was zu einem Riss im Luftsack führen kann. Im schlimmsten Fall können Teile des Airbag-Gehäuses in die Fahrgastzelle eindringen.
Weltweit sind mehr als 100 Millionen Fahrzeuge von Rückrufen betroffen. Michael Schnabl, Innungsmeister der Kärntner Fahrzeugtechniker, betont: „Rückholaktionen für sicherheitsrelevante Bauteile, wie Gurtstraffer, sind keine Seltenheit, und Kunden sind verpflichtet, diesen nachzukommen, während die Hersteller die Kosten tragen müssen.“
Die Sicherheit der Autofahrer steht hierbei im Vordergrund, und es ist ratsam, die Rückrufaktionen ernst zu nehmen und die notwendigen Schritte einzuleiten. Autobesitzer sollten sich umgehend auf den jeweiligen Hersteller-Websites informieren und ihre Fahrzeug-Identifikationsnummer überprüfen, um sicherzustellen, dass ihre Airbags ordnungsgemäß funktionieren.