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Alles über Erdwespennest: Wenn der Kurzurlaub zum Albtraum wird

Sie wollte vor einer Woche mit ihrem Freund ein paar nette Tage in einer Hütte in Verditz beim Ossiachersee verbringen, den einen oder anderen Berg erklimmen, doch die sommerliche Idylle wurde für Katharina Hofmann zum absoluten Horror – beim Schwammerlsuchen.

Der jungen Studentin merkt man heute nichts mehr an, dass sie vor einer Woche eine Nacht auf der Intensivstation verbringen musste. Hofmann wurde nicht eine unliebsame Begegnung mit einem Wolf oder der Genuss eines giftigen Schwammerls zum Verhängnis. „Ich habe zuerst nur gehört, wie es gesurrt hat. Doch dann habe ich die ersten Stiche gespürt.“ Die junge Frau war in ein Erdwespennest gestiegen. Ihr Freund habe sie angeschrien, sie solle weglaufen, doch der Wespenschwarm verfolgte sie und ließ nicht von ihr ab. „Ich habe mich auf dem Boden gewälzt, es war schrecklich.“

„Habe mich aufs Atmen konzentriert“

Die schmerzhaften Stiche waren noch das Wenigste. „Zuerst begannen meine Augen zu jucken, dann schwoll meine Nase an.“ Bald auch spürte sie den Hals. Ob sie spätestens zu diesem Zeitpunkt in Panik war? „Nein, ich bin ganz ruhig geblieben und habe mich aufs Atmen konzentriert.“ Sie habe aber dann doch die Rettung angerufen. Ihr Freund sei deutlich panischer gewesen und habe um ihr Leben gefürchtet.

Innerhalb kürzester Zeit sei eine beispiellose Rettungskette in Gang gesetzt worden. Bald darauf waren auch gleich Notärzte da, schließlich landete der Rettungshubschrauber, der sie umgehend ins Spital nach Villach brachte. Dort bekam sie eine Atemmaske und wurde an Infusionen angehängt, die Nacht verbrachte sie auf der Intensivstation. Lebensbedrohend sei die beispiellose Wespenattacke mit gut 50 Stichen glücklicherweise nicht gewesen.

Ihr Glück war, dass sie nicht allergisch sei, erzählt Hofmann. Sie habe aber so viel Gift abbekommen, dass sie deshalb im Krankenhaus unter Beobachtung gestellt werden musste. Die Ärzte bestätigten, dass die Wespen im heurigen Jahr besonders aggressiv seien. „Natürlich gehe ich wieder Schwammerlsuchen“, lächelt die Grazerin die dramatischen Ereignisse weg. „So was passiert ja nur einmal im Leben.“

Die Gefahr der Erdwespen

Erdwespen, auch bekannt als Feldwespen, sind eine spezielle Art von Wespen, die ihre Nester im Boden bauen. Diese Insekten sind territorial und verteidigen ihr Nest aggressiv, besonders wenn sie sich bedroht fühlen. Ein versehentliches Betreten eines Erdwespennestes kann zu einer gefährlichen Situation führen, wie Katharina Hofmann schmerzhaft erfahren musste.

Es ist wichtig, sich der Gefahr bewusst zu sein, die von Erdwespen ausgeht, insbesondere in den Sommermonaten, wenn ihre Population am stärksten ist. Vorsicht und Aufmerksamkeit sind beim Betreten von Wiesen und Wäldern daher unerlässlich, um solche unangenehmen Begegnungen zu vermeiden.

Erste Hilfe bei Wespenstichen

Im Falle eines Wespenstichs ist es wichtig, schnell zu handeln, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Zunächst sollte der Stachel entfernt werden, falls er noch in der Haut steckt. Danach kann eine kühlende Kompresse auf die betroffene Stelle aufgetragen werden, um Schwellungen und Schmerzen zu lindern.

Es ist ratsam, den Bereich um den Stich zu beobachten und bei Anzeichen einer allergischen Reaktion, wie Atembeschwerden oder Schwindel, sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine allergische Reaktion auf Wespenstiche kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine schnelle Behandlung durch Fachpersonal.

Prävention von Wespenstichen

Um Wespenstichen vorzubeugen, gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann. Vermeiden Sie das Tragen von stark duftenden Parfums oder Lotionen, da diese Insekten anziehen können. Decken Sie Speisen und Getränke im Freien ab, um Wespen fernzuhalten.

Wenn Sie in Gebieten unterwegs sind, in denen Wespen aktiv sind, tragen Sie helle Kleidung und vermeiden Sie schnelle Bewegungen, die die Insekten reizen könnten. Seien Sie vorsichtig beim Betreten von Grasflächen oder Wäldern, da sich dort häufig Erdwespennester befinden können.

Es ist wichtig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um unliebsame Begegnungen mit Wespen zu vermeiden. Ein bewusstes Verhalten in der Natur kann dazu beitragen, unangenehme Situationen wie die von Katharina Hofmann erlebte zu vermeiden.