Der SPÖ-Chef Andreas Babler hat in einem Pressestatement über sein Treffen mit FPÖ-Obmann Herbert Kickl gesprochen. Das Gespräch dauerte etwa 30 Minuten und hat Bablers Meinung weder zu Kickl noch zur FPÖ verändert. Er betonte, dass es unmöglich sei, mit der gesamten FPÖ eine demokratische Regierung zu bilden, unabhängig von der Person Kickls.
Babler lehnte die Freiheitlichen unter anderem aufgrund der Nähe einiger Funktionäre zur rechtsextremen Identitären Bewegung ab. Er kritisierte auch Kickls Aussage, dass das Recht der Politik folgen solle. Kickls Positionen seien gefährlich und radikal, und FPÖ-Regierungsbeteiligungen endeten oft im Chaos. Babler betonte, dass eine Koalition mit der FPÖ bedeuten würde, dass die FPÖ nicht mehr die FPÖ wäre.
Trotzdem respektiere Babler den Wunsch von 1,4 Millionen Wählern, die die Freiheitlichen gewählt haben. Er ist bereit für konstruktive Gespräche mit allen demokratischen Kräften, um das Leben in Österreich zu verbessern. Babler hat bereits Gespräche mit Vertretern der ÖVP, Neos und Grünen geführt, um mögliche Bündnisse zu prüfen.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat die Chefs der drei größten Parteien zu Gesprächen eingeladen, um mögliche Koalitionen zu diskutieren. Eine Annäherung zwischen Babler und Kickl war jedoch von Anfang an unwahrscheinlich, da Babler eine Koalition mit den Freiheitlichen grundsätzlich ablehnt und sie als gefährlich für das Land ansieht.
Nach den Gesprächen wird Van der Bellen die Parteichefs erneut zu weiteren Gesprächen in die Hofburg einladen. Kickl wird den Anfang machen, gefolgt von Nehammer und schließlich Babler. Danach könnte Van der Bellen einer Partei den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen.