Die Suche nach dem vermissten Schriftsteller Bodo Hell am Dachstein gestaltet sich weiterhin schwierig. Seit Freitag gibt es keinen Kontakt mehr zu dem 81-jährigen Literaten, der als Hirte in der Gegend arbeitet. Die Suchaktion am Montag wurde verstärkt auf der oberösterreichischen Seite des Bergmassivs durchgeführt, musste jedoch am Nachmittag aufgrund drohender Gewitter unterbrochen werden.
Christoph Preimesberger, Leiter der Bergrettung Oberösterreich und persönlicher Bekannter von Bodo Hell, betonte die Ortskenntnisse des Schriftstellers in der Gegend. Hell arbeitet seit einem halben Jahrhundert als Hirte am Dachstein und ist daher mit dem Gelände bestens vertraut. Aufgrund seiner Gewohnheit, auch weniger bekannte Pfade zu nutzen, gestaltet sich die Suche jedoch schwierig, da das Suchgebiet erweitert werden muss.
Die riesige Hochfläche des Dachsteins mit viel Latschenbewuchs, Felsen und Dolinen erschwert die Suche zusätzlich. Die Hitze stellt auch eine Herausforderung für die Rettungskräfte dar, die mit rund 30 Bergrettern, der alpinen Einsatzgruppe der Exekutive, Hubschraubern und Suchhunden im Einsatz sind. Ein Ortungsgerät namens Recco wird eingesetzt, um das weitläufige Suchgebiet am Plateau des Dachsteins abzuscannen. Bisher blieb eine Handyortung erfolglos.
Bodo Hell wurde zuletzt am Freitag am sogenannten Loskoppen gesehen, als er auf dem Weg zum Obertrauner Landfried war, auch auf der Suche nach seinen Schafen. Der Schriftsteller, der 1943 in Salzburg geboren wurde, studierte Orgel am Mozarteum und später Film und Fernsehen, sowie Philosophie, Germanistik und Geschichte an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Hell ist bekannt für seine präzise Wortwahl und den Fokus beim Schreiben seiner Texte. Er gilt als einzigartige literarische Stimme der deutschen Sprache und hat sich durch sein Werk einen Namen gemacht. Die Suche nach ihm am Dachstein wird fortgesetzt, sobald die Wetterbedingungen es zulassen.