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Es sind Soldaten aus ganz Österreich, die im Camp Naqoura im Südwesten des Libanons, direkt am Meer, derzeit ihren Dienst versehen: Kameraden aller Altersschichten, Berufs- und Milizsoldaten, auch sieben Frauen sind darunter. Seit 2011 beteiligt sich Österreich mit einem Kontingent von rund 170 Soldaten an der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen. Ihr Kommandant ist seit über einem Jahr Oberstleutnant Peter Ertl.

Die Stimmung innerhalb des Kontingentes ist angespannt, aber gut. Seit knapp einem Jahr hat sich die Ausgangslage drastisch verändert. Intern ist der Zusammenhalt der Truppe dadurch aber gewachsen, wir sind uns der aktuellen Sicherheitslage sehr bewusst und erfüllen unsere Aufträge. Im Stützpunkt übernehmen die Österreicher zahlreiche Sicherheits- und Logistikaufgaben, wie etwa den Betrieb der Camp-Feuerwehr.

Die „Walking-out“ Policy der UN wurde stark eingeschränkt. Erholungsfahrten, Besuche kultureller Stätten und ähnliches sind verboten. Das Leben findet hauptsächlich in den Camps statt. Lediglich zur Auftragserfüllung darf das Camp unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen verlassen werden.

Die Explosion der Kommunikationsmittel hat tatsächlich Panik und Verunsicherung vor allem innerhalb der Zivilbevölkerung ausgelöst. Seit Anfang Oktober letzten Jahres versuchen beide Konfliktparteien mit verschiedensten Aktionen, die Bevölkerung in Israel und im Libanon zu beeinflussen. Dabei kommt es zu Verunsicherung und Angst.

In den letzten Monaten wurden die gegenseitigen Angriffe intensiviert. Beide Konfliktparteien versuchen, der Gegenseite großen Schaden zuzufügen. Eine groß angelegte Bodenoffensive ist aus heutiger Sicht nicht unmittelbar zu erwarten, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Mögliche Auswirkungen auf die Mission kann ich aus taktischen Gründen hier nicht beschreiben – es gibt jedoch für jedes Szenario eine entsprechende Strategie seitens UNIFIL.

Unsere Soldaten sind Teil der Transporteinheit „Multi Role Logistic Unit“. Ihre Aufgaben umfassen den Transport von Personal und Ausrüstung, das Bergen und Instandsetzen beschädigter UNIFIL-Fahrzeuge, das Versorgen der UN-Truppe mit Treibstoff, das Betreiben der Camp-Feuerwehr im Hauptquartier, das Unterstützen bei der Lagerhaltung im Hauptquartier und den Transport von Cargo-Gütern.

Der Konflikt zwischen „Der Achse des Widerstandes“ und Israel wird aus meiner persönlichen Beurteilung weitergehen. Die eingesetzten Mittel beziehungsweise die Kampfführung aller Beteiligten ist nicht vorhersehbar oder einschätzbar. Wir planen mit dem schlechtesten Szenario, wenngleich wir auf eine diplomatische Lösung hoffen.

Die UN leistet einen unendlich wichtigen Beitrag im Libanon. Ohne der 10.000 Soldaten im Südlibanon wäre der Konflikt bereits zu einem Krieg eskaliert mit Tausenden zivilen Opfern auf beiden Seiten.

Der unermüdliche Einsatz aller UNIFIL Soldaten.