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Der gefährlichste Häftling Österreichs: Tod in der Zelle

Tawfik Ben Ahmed Chaovali wuchs in den frühen 60er Jahren in einem Flüchtlingslager im Libanon auf und wurde Mitglied der palästinensischen Vorläuferorganisation PLO. Als sein Vater bei einem israelischen Luftangriff ums Leben kam, schloss er sich hasserfüllt der Abu-Nidal-Terrorgruppe an. Diese Entscheidung führte zu einem der schwersten Anschläge auf österreichischem Boden.

Es war der 27. Dezember 1985, kurz nach Weihnachten, als Chaovali und zwei weitere Angreifer mit gefälschten Pässen über Ungarn am Flughafen Wien-Schwechat zuschlugen. Ihr Ziel, eine israelische El-Al-Maschine zu entführen, scheiterte bereits am Flugschalter aufgrund aufmerksamer Polizisten und Sicherheitskräfte.

Während des Feuergefechts in der Abflughalle wurden Handgranaten geworfen, und am Ende blieben drei Tote zurück. Unter den Opfern waren eine 26-jährige Frau, ein Lehrer im Alter von 50 Jahren und ein israelischer Staatsbürger. Ein Terrorist starb während einer Verfolgungsjagd im Kugelhagel, während Chaovali und sein Komplize 1987 zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.

Nachdem sein Mittäter nach 22 Jahren freigelassen wurde und nach Jordanien ausreiste, blieb Chaovali im Gefängnis. Seine lange Haftstrafe von 38 Jahren macht ihn zum noch lebenden Rekord-Häftling in Österreich.

Im Mai 1995 brach Chaovali aus der Justizanstalt Garsten aus und bedrohte zwei Jahre später in Graz-Karlau zwei Wachbeamte mit einer Stichwaffe. Er nahm außerdem drei weibliche Angestellte als Geiseln und band selbst gebastelte Flaschenbomben mit Nitroverdünnung aus der Gefängniswerkstatt um. Nach einem stundenlangen Nervenkrimi konnte die Elitetruppe Cobra das Trio überwältigen.

Trotz seiner langen Haftstrafe schwor Chaovali dem Terror nicht ab und „konvertierte“ zur Mörderbande IS. Laut Mithäftlingen und Justizpersonal sah man in seinen Augen „die Augen des Bösen“.

Chaovali verstarb im 64. Lebensjahr leblos in seiner Zelle im Hochsicherheitstrakt der Justizanstalt Stein in Niederösterreich. Sein Tod markiert das Ende eines blutigen Kapitels in der österreichischen Kriminalgeschichte.