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Der Grad der Versiegelung in Niederösterreich: Fakten und Zahlen

Faktencheck

Ist die Fläche Niederösterreichs wirklich nur zu vier Prozent versiegelt? Im ORF-Interview sprach Bundeskanzler Nehammer von 96 Prozent an unverbauten Flächen in Niederösterreich – stimmt das?

Versiegelte Böden leiten Wasser einfach weiter, anstatt es aufzunehmen. Ein gesunder Boden kann hingegen bis zu 200 Liter Wasser pro Quadratmeter aufnehmen. Wenn es ununterbrochen regnet, können Flüsse über die Ufer treten – so geschehen zuletzt in vielen Orten in Ostösterreich. Doch der Niederschlag allein ist nicht das Problem. Seit langem warnen Expertinnen und Experten davor, dass Flüsse mehr Platz brauchen und die Bodenversiegelung in Österreich Überflutungen begünstigt, weil Regenwasser dann nicht versickern kann.

Die Situation in Niederösterreich

Niederösterreich ist das flächenmäßig größte Bundesland Österreichs und gilt als eine der wasserreichsten Regionen des Landes. Dennoch ist auch hier die Versiegelung von Böden ein zunehmendes Problem. Laut aktuellen Studien sind tatsächlich nur etwa vier Prozent der Fläche Niederösterreichs versiegelt. Diese Zahl mag auf den ersten Blick gering erscheinen, jedoch kann selbst eine geringe Versiegelung große Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht haben.

Die Folgen der Bodenversiegelung

Versiegelte Flächen führen dazu, dass Regenwasser nicht mehr in den Boden versickern kann. Dadurch steigt das Risiko von Überschwemmungen und die natürliche Regulierung des Wasserhaushalts wird beeinträchtigt. Zudem gehen wichtige Funktionen des Bodens verloren, wie die Filterung von Schadstoffen oder die Speicherung von CO2. Ein gesunder Boden ist von entscheidender Bedeutung für die Biodiversität und das Ökosystem insgesamt.

Maßnahmen zur Reduzierung der Versiegelung

Um die Versiegelung von Böden in Niederösterreich zu reduzieren, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Förderung von Gründächern und Fassadenbegrünung, die Anlage von Versickerungsanlagen und Regenwasserrückhaltebecken sowie die Schaffung von naturnahen Grünflächen in urbanen Gebieten. Auch die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Bodenschutz ist ein wichtiger Schritt, um die negativen Auswirkungen der Versiegelung zu minimieren.

Die Rolle der Politik

Die Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der Bodenversiegelung. Es ist wichtig, dass Gesetze und Vorschriften geschaffen werden, die eine nachhaltige Bodennutzung fördern und den Flächenverbrauch begrenzen. Zudem sollten Anreize geschaffen werden, um Maßnahmen zur Reduzierung der Versiegelung zu unterstützen. Nur durch ein gemeinsames Engagement von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung kann der Bodenschutz langfristig gewährleistet werden.

Fazit

Die Versiegelung von Böden ist ein ernsthaftes Umweltproblem, das weitreichende Folgen für Mensch und Natur haben kann. Es ist wichtig, dass wir uns dieser Problematik bewusst werden und gemeinsam daran arbeiten, die Versiegelung von Böden zu reduzieren und den Bodenschutz zu stärken. Nur so können wir die natürlichen Ressourcen langfristig erhalten und eine lebenswerte Umwelt für zukünftige Generationen sichern.

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