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Die Bildungsexpertin Christiane Spiel betont die Notwendigkeit einer Gesamtschule in Österreich. Sie empfiehlt zumindest für die ersten sechs Jahre eine Gesamtschule, um den Kindern eine entspanntere Schulwahl zu ermöglichen. In Österreich werden Kinder früh auf unterschiedliche Schulformen aufgeteilt, was zu einem schlechten Ruf der Mittelschulen und mangelnder Chancengerechtigkeit führt.

Spiel betont, dass in einem idealen Bildungssystem Eltern die Entscheidung zwischen Gymnasium und Mittelschule entspannter angehen könnten. Eine Gesamtschule für die ersten Jahre würde den Kindern die Möglichkeit geben, ihre Stärken und Interessen zu entdecken, bevor sie auf eine spezifische Schullaufbahn festgelegt werden.

Die Bildungsexpertin weist darauf hin, dass die frühzeitige Trennung der Schülerinnen und Schüler zu einer Ungleichheit im Bildungssystem führt. Kinder aus sozial schwächeren Familien haben oft weniger Chancen auf eine Gymnasialschule, was zu einer Verstärkung von sozialen Ungleichheiten führt.

Spiel plädiert dafür, das Bildungssystem so zu gestalten, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben, unabhängig von ihrer Herkunft oder sozialen Situation. Eine Gesamtschule für die ersten Jahre könnte dazu beitragen, eine chancengerechtere Bildung zu gewährleisten und den Kindern eine bessere Grundlage für ihre weitere schulische Laufbahn zu bieten.

Es ist wichtig, dass Eltern, Lehrkräfte und Entscheidungsträger im Bildungsbereich gemeinsam daran arbeiten, das Bildungssystem so zu gestalten, dass es allen Kindern gerecht wird. Eine Gesamtschule für die ersten Jahre könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein und dazu beitragen, die Bildungschancen für alle Kinder zu verbessern.