Nach 61 Verhandlungstagen und mehr als 300 Verhandlungsstunden wurden am Mittwoch im EXW-Prozess am Landesgericht Klagenfurt die Urteile verkündet. Das Schöffengericht unter der Leitung von Richterin Claudia Bandion-Ortner verurteilte fünf der elf Angeklagten zu Haftstrafen. Die Männer, die zwischen 27 und 49 Jahre alt sind, wurden wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs, krimineller Vereinigung und schwerem Betrug verurteilt. Die Haftstrafen reichen von 18 Monaten bedingt bis zu fünf Jahren unbedingt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Zwei Angeklagte erhielten jeweils eine unbedingte Haftstrafe von fünf Jahren, zwei weitere wurden zu je 30 Monaten verurteilt, wovon 21 Monate bedingt auf drei Jahre ausgesetzt wurden. Ein Angeklagter erhielt eine bedingte Strafe von 18 Monaten, ebenfalls auf drei Jahre ausgesetzt. Die Vorstrafen von drei Angeklagten wurden in die Strafen einbezogen und sie müssen die gesamten Prozesskosten und Schadenersatz leisten. Einige Angeklagte planen Berufung einzulegen. Es gab auch fünf Freisprüche, und ein Angeklagter war nicht vor Gericht erschienen.
Der Prozess zeigte die Dimension dieses komplexen Betrugsfalls, bei dem rund 40.000 Opfer und ein Schaden von rund 20 Millionen Euro betroffen sind. Die Männer hatten Anlegern hohe Gewinne versprochen, aber stattdessen das Geld für sich verwendet. Es handelte sich um Investitionen in Immobilienprojekte, den Handel mit Kryptowährungen und die Kryptowährung EXW-Token.
Der Prozess ist jedoch noch nicht vorbei, da die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft weiterhin Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Betrugsnetzwerk durchführt. Es gibt derzeit 20 weitere Verdächtige, und die genaue Höhe des Schadens und die Anzahl der Opfer stehen noch nicht fest. Es wird also noch einen zweiten Teil des EXW-Prozesses geben, um weiteren Beteiligten zur Rechenschaft zu ziehen.