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Der anhaltende Dauerregen in Österreich hat zu steigenden Gewässern geführt und erste Evakuierungen in Niederösterreich verursacht. Bewohner in Hadersdorf am Kamp mussten ihre Häuser verlassen, da der Fluss an verschiedenen Stellen über die Ufer getreten ist. Die Situation wird durch das abfließende Wasser aus den zuvor entleerten Stauseen zusätzlich verschärft.

Erste Evakuierungen in Hadersdorf am Kamp

Der starke Regen hat den Kamp dazu gebracht, seine Ufer zu überschreiten und die Bewohner von Hadersdorf am Kamp zu bedrohen. Als Vorsichtsmaßnahme wurden einige Bewohner evakuiert, insbesondere in einem Gebiet, in dem hauptsächlich Zweitwohnsitzhäuser stehen. Diese Gegend ist bekannt für ihre Hochwassergefährdung und die Bewohner wurden angewiesen, ihre Wertsachen in Sicherheit zu bringen. Obwohl der Ort selbst bisher nicht überflutet ist, wird die Situation genau beobachtet.

Hochwasserschutzmaßnahmen und Einsatz der Feuerwehr

Die Behörden warnen vor einem potenziell 100-jährlichen Hochwasserereignis am Kamp. Der mobile Hochwasserschutz wurde aufgebaut und Feuerwehren in ganz Niederösterreich sind im Einsatz, um den steigenden Gewässern entgegenzuwirken. Am Abend wurden bereits 312 Einsätze verzeichnet, bei denen 220 Feuerwehren mit 460 Fahrzeugen im Einsatz waren. Aufgrund der anhaltenden Niederschläge und des Sturms wurden Helfer in verschiedenen Bezirken alarmiert, um Auspumparbeiten durchzuführen und umgestürzte Bäume zu entfernen. Die Helfer stehen weiterhin in Alarmbereitschaft, so Klaus Stebal vom Landeskommando.

Krisensitzung und Hilfsmaßnahmen

Bundeskanzler Karl Nehammer hat am Freitagabend eine Lagebesprechung im Bundeskanzleramt abgehalten und steht in engem Kontakt mit Innenminister Gerhard Karner und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Angesichts der extremen Regenfälle in fast allen Bundesländern betont das Kanzleramt die enorme Herausforderung für die Einsatzkräfte. Feuerwehren, Zivilschutz, Polizei und Bundesheer sind bereit, überall dort zu helfen, wo Unterstützung benötigt wird.

Aufruf zur Hilfe und Spenden

Angesichts der zunehmenden Hochwasserlage im Land haben die „Kronen Zeitung“ und die Caritas eine gemeinsame Initiative gestartet, um den Betroffenen von Unwettern schnell und unbürokratisch zu helfen. Freiwillige, die ihre Unterstützung anbieten möchten, können sich auf der Website fuereinand.at registrieren. Spenden für die Katastrophenhilfe in Österreich können auf das Caritas-Spendenkonto mit dem Kennwort „Katastrophenhilfe Österreich“ bei der Ersten Bank überwiesen werden.

Absage von Wahlkampfterminen

Aufgrund der aktuellen Hochwassersituation hat Bundeskanzler Nehammer die für das Wochenende geplanten Wahlkampftermine abgesagt. Stattdessen wird er an einer Lagebesprechung des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements mit den Landesleitzentralen teilnehmen. Die Sicherheit und Hilfe für die Bevölkerung stehen derzeit im Vordergrund.

Aktivierung des Hochwasserschutzes in Wien

Auch die Stadt Wien bereitet sich auf das bevorstehende Hochwasser vor und hat den städtischen Hochwasserschutz mobilisiert. Dank der Donauinsel und der Neuen Donau ist Wien gut auf große Wassermengen vorbereitet. Die Hochwasserzentrale in Langenzersdorf und zwei weitere Wehre an der Neuen Donau sind ab Samstagmorgen durchgehend besetzt, um auf die erwarteten Wassermengen vorbereitet zu sein. Verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen wurden bereits umgesetzt, um die Bevölkerung zu schützen.

Donauinsel als Schutzbau

Die Donauinsel dient als massiver Schutzbau mit einer Länge von 21 Kilometern und einer Breite von etwa 210 Metern. Sie flankiert die Neue Donau, die als Entlastungsgerinne für den Hauptstrom fungiert. Die Stadt Wien hat in den letzten Jahren in den Hochwasserschutz investiert, um die Bevölkerung vor den Folgen von Überschwemmungen zu schützen.

Alarmbereitschaft in anderen Bundesländern

Auch in Oberösterreich wurden Hochwasserschutzmaßnahmen ergriffen, da Feuerwehren auf lokale Überflutungen vorbereitet sind. In Linz, Steyr und Mauthausen wird der mobile Hochwasserschutz aufgebaut, während die größere Gefahr von lokalen Überflutungen ausgeht. Die aktuellen Prognosen zeigen anhaltende Regenfälle in verschiedenen Teilen Österreichs, wobei die Helfer und Einsatzkräfte in Bereitschaft bleiben, um schnell zu reagieren.

Ausblick auf das Wettergeschehen

Geosphere Austria prognostiziert anhaltende Regenfälle am Freitag und Samstag in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark. Am Sonntag wird der Regen im Westen Österreichs nachlassen, während im Norden und Osten weiterhin mit starken Niederschlägen zu rechnen ist. Der Regen verlagert sich am Montag in Richtung Wien, Eisenstadt und Salzburg, bevor sich die Lage ab Dienstag entspannen soll. Die Bevölkerung wird gebeten, vorsichtig zu sein und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.