news-18092024-135151

Die Kündigungen bei Magna Powertrain in Lannach haben die Steiermark erneut erschüttert, da es um 200 Beschäftigte geht. Das AMS-Frühwarnsystem wurde aktiviert, und ab dem 17. Oktober sind Kündigungen möglich, wie Karl-Heinz Snobe, Geschäftsführer des steirischen Arbeitsmarktservice, erklärt. Die Entscheidung am Standort Lannach war schon seit einiger Zeit abzusehen, da es laut Snobe „monatelange Gespräche“ zwischen AMS und dem Unternehmen gab.

Nach der Ankündigung im April von Magna Steyr in Graz, weitere rund 500 Mitarbeiter entlassen zu müssen (nach 450 zu Jahresbeginn), wurde in der Steiermark an einer Lösung in Form einer Stiftung für die Branche gearbeitet. Laut Snobe steht diese Lösung nun fest. Es handelt sich jedoch nicht um eine Branchenstiftung, sondern um die Öffnung der seit der Corona-Pandemie bestehenden Regionalstiftung für Großunternehmen. Diese war ursprünglich nur für Klein- und Mittelunternehmen vorgesehen, aber nun können auch Großunternehmen bis zu 250 Beschäftigte in die Stiftung zur Weiterbildung oder zur Erlangung von Zusatzqualifikationen überführen. Die Stiftung ist für 500 Personen ausgelegt und ausfinanziert, vorerst ausreichend, so Snobe. Sollte der Bedarf steigen, sind weitere Verhandlungen mit den Geldgebern geplant.

Von den Betroffenen bei Magna Powertrain in Lannach wird mit maximal 50 Teilnehmern an der Stiftung gerechnet, so Snobes Schätzung. Es stehen noch Gespräche aus. Von den 90 Arbeitern und 110 Angestellten, die von den Kündigungen betroffen sind, verfügen 90 Prozent über eine Lehrabschlussprüfung oder einen Universitätsabschluss, was sie gut qualifiziert, so Snobe. Auch das Büro von Sozial- und Arbeitslandesrätin Doris Kampus (SPÖ) betont den engen Austausch mit dem Unternehmen. Die Stiftung, die bei der Steirischen Arbeitsförderungsgesellschaft (StAF) angesiedelt ist, ist bereit für den Start. Bereits in einem Monat könnten die ersten Teilnehmer beginnen.

Bei Magna Steyr in Graz hat sich die Mitarbeiterzahl seit Herbst des Vorjahres von 8000 auf 7000 verringert. Von den 1000 entlassenen Mitarbeitern sind derzeit nur rund 200 beim steirischen AMS als arbeitslos gemeldet. Dies zeigt, dass der Arbeitsmarkt trotz Widrigkeiten noch immer aufnahmefähig ist. Einige haben sich umorientiert und arbeiten nun in anderen Berufen. Auch die Anzahl der Berufspendler aus Slowenien, die entlassen wurden, beeinflusst die steirische Arbeitslosenrate nicht. Der Personalabbau im Auto-Zuliefer-Bereich ist laut Snobe „noch nicht vorbei“.

Eine Entspannung in dieser Branche ist vorerst nicht in Sicht. Viele Gespräche mit Unternehmen werden geführt, und obwohl viele Betriebe ihre Mitarbeiter langfristig halten, bleibt die Lage schwierig. Snobe rechnet damit, dass bis ins nächste Jahr hinein noch weitere Entlassungen auf die Region zukommen könnten. Der Personalabbau in diesem Wirtschaftszweig ist noch nicht abgeschlossen.