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US-Präsident Joe Biden hielt am Montag eine emotionale Abschiedsrede, nachdem er eigentlich zum Kandidaten für die anstehende Wahl gekürt werden sollte. Stattdessen übergab er das Staffelholz an Vizepräsidentin Kamala Harris, was bei den Demokraten eine hörbare Erleichterung hervorrief.

Ein besonderer Moment ereignete sich am Montagabend im United Center in Chicago, als ein „Blue Moon“, ein großer Vollmond, aufging. Die Demokraten konnten sich keinen besseren Start für ihren Bundeskongress vorstellen: Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, und als Kamala Harris überraschend um 20 Uhr mit Musik von Popstar Beyoncé auf die Bühne trat, brach das Publikum in ohrenbetäubenden Jubel aus.

Joe Biden stand vor einer unerwarteten Wende, als er als Spitzenkandidat auf dem Ticket der Demokraten zurücktrat, nachdem er in einer desaströsen Fernsehdebatte gegen seinen republikanischen Herausforderer, Donald Trump, angeschlagen schien. Doch die Geschichte nahm ihren Lauf, und Biden zog sich zurück, während Harris nominiert wurde.

Als letzter Redner des Abends betrat Biden die Bühne im United Center, nicht mehr als Kandidat, sondern um seinen Abschied anzukündigen. Es war eine Nacht der Verabschiedung einer Ära, die für die Demokraten nach dreieinhalb Jahren nicht mehr so glorreich aussah, auch wenn man dem Amtsinhaber am Montag Rosen streute.

Biden begann seine Rede mit Tränen in den Augen und Standing Ovations vom Publikum. „Wir lieben Joe“, „Danke, Joe“, riefen die Zuschauer in ohrenbetäubender Lautstärke. Er sprach über den Sieg der Demokratie und die Notwendigkeit, sie zu bewahren. Viele im Publikum sahen in Biden tatsächlich den Retter der US-Demokratie und nun als Unterstützer von Harris.

Der Präsident betonte seinen Erfolg gegen Trump und listete die Gesetzgebungsprojekte seiner Regierung auf. Er versprach, noch vieles in den verbleibenden fünf Monaten im Amt umsetzen zu wollen. Biden schloss seine Rede mit den Worten: „Ich liebe meinen Job, aber ich liebe mein Land mehr.“

Nach Bidens Rede trat seine Frau, Jill Biden, kurz auf die Bühne und strahlte vor Stolz. Sie lobte ihren Mann als Mann der Überzeugung und richtete liebevolle Worte an Harris. Auch Bidens Tochter, Ashley Biden, nannte ihren Vater den wichtigsten Politiker in der Geschichte und prophezeite, dass Harris Trump schlagen würde.

Es war ein bewegender Moment für Harris und ihr Team, als sie als neue Spitzenkandidatin präsentiert wurde. Die Demokraten versammelten sich um sie, während sie sich auf den Wahlkampf vorbereitete. Die Euphorie war spürbar, und die Stimmung im United Center war elektrisierend.

Hillary Rodham Clinton, die 2016 als Kandidatin gegen Trump antrat, sprach ebenfalls am Montagabend in Chicago. Sie verglich Trumps Angriffe auf Harris mit ihren eigenen Erfahrungen und betonte die Stärke der Frauen. Die Unterstützung für Harris war greifbar, und die Demokraten waren bereit, Geschichte zu schreiben.

Der Bundesparteitag konnte nach den bewegenden Reden von Biden und Clinton ohne Erinnerungen an die Vergangenheit auskommen. Die geplante Großdemonstration gegen Harris fiel kleiner aus als erwartet, was die Euphorie der Demokraten nicht minderte.

Die Demokratische Partei kann sich nun auf einen Wahlkampf voller Aufregung konzentrieren, während Harris sich auf ihre Rolle als Spitzenkandidatin vorbereitet. Die Zukunft des Landes liegt in den Händen der Wähler, die nun die Chance haben, für ein neues Kapitel in der US-Politik zu stimmen.

Insgesamt war der Abschiedsabend von Joe Biden geprägt von Emotionen, Stolz und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft unter der Führung von Kamala Harris. Die Demokraten sind bereit, sich hinter ihre neue Spitzenkandidatin zu stellen und für einen Wandel im Weißen Haus zu kämpfen.