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Der letzte Showdown im ORF vor der Wahl am Donnerstagabend zog bis zu 1,125 Millionen Zuschauer an. In der sogenannten Elefantenrunde debattierten die Parteispitzen ein letztes Mal lebhaft miteinander. Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle verglich diese Diskussion mit den Duellen des US-Präsidenten Joe Biden und betonte, dass an diesem Abend keine Wahlen, Ämter oder Stimmen verloren gingen.

Beate Meinl-Reisinger von den NEOS überzeugt

Die Expertin lobte besonders die Leistung von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Sie hob hervor, dass Meinl-Reisinger sich freundlich, positiv und lebhaft präsentierte. Mit ihrer klaren Artikulation und ihrem Fokus auf wirtschaftliche Themen konnte sie überzeugen. Stainer-Hämmerle betonte, dass Meinl-Reisinger die „Frauen-Karte“ nicht ausspielte, was jedoch nicht nötig war.

Karl Nehammer und sein stoischer Auftritt

Bundeskanzler Karl Nehammer wurde hingegen für sein stoisches Verhalten in der Runde kritisiert. Laut der Expertin wirkte er phasenweise distanziert und vermied den direkten Blickkontakt mit den anderen Teilnehmern. Trotzdem versuchte er, souverän und staatsmännisch zu wirken.

Andreas Babler von der SPÖ und Herbert Kickl von der FPÖ

SPÖ-Chef Andreas Babler konnte laut Stainer-Hämmerle nicht überzeugen. Sein Redefluss sei zwar konstant, doch er verliere sich oft in Details und präsentierte keine klare Erzählung. FPÖ-Chef Herbert Kickl hingegen schien sich bereits über die neuen Umfragewerte Gedanken zu machen. Das Hochwasserthema gab Nehammer die Möglichkeit, sich zu positionieren, während Kickl sich schärfer im Ton zeigte.

Werner Kogler von den Grünen

Der grüne Vizekanzler Werner Kogler wirkte teilweise abwesend, zeigte aber bei grünen Themen wieder Leidenschaft. Stainer-Hämmerle beschrieb seinen Auftritt als „schwankend“, betonte jedoch, dass die Wähler bereits wissen, wofür Kogler steht und dass er eine etablierte Marke ist.

Insgesamt bot die Elefantenrunde im ORF eine interessante Dynamik zwischen den verschiedenen Parteiführern. Jeder Kandidat hatte seine eigenen Stärken und Schwächen, die sich in ihren jeweiligen Auftritten widerspiegelten. Letztendlich wird es jedoch die Entscheidung der Wähler sein, die über den Ausgang der Wahl entscheidet.