Magna Steyr in Graz ist in einer entscheidenden Phase. Mit den geplanten Strafzöllen der EU auf chinesische Elektroautos, müssen die asiatischen Hersteller ihre Produktion nach Europa verlagern. Dies eröffnet Magna neue Möglichkeiten, da europäische Auftraggeber derzeit keine neuen Aufträge vergeben. Das Management von Magna ist aktiv in China unterwegs, um potenzielle Partner zu gewinnen. Diese Woche besucht eine Delegation von GAC, einem Partner von Toyota und Honda, die Produktionsstätten von Magna in Graz, um die Optionen für eine mögliche Produktion in Europa auszuloten.
GAC, ein großer Automobilhersteller in China, plant eine langfristige Strategie für Europa. Bis 2028 streben sie an, eine vollständige Modellpalette anzubieten und ab 2030 rund 500.000 Autos in Europa zu verkaufen. Um die Zölle zu umgehen, erwägt GAC eine eigene Produktion in Europa. Das Unternehmen hat bereits Stützpunkte in Europa eingerichtet, wie ein Designcenter in Mailand. Das SUV Aion V, das möglicherweise bei Magna in Graz gebaut wird, wurde diese Woche in Paris vorgestellt. Es verfügt über eine Reichweite von 520 km und beeindruckende Features wie einen eigenen Kühlschrank. GAC plant, ab 2025 das Auto in Europa anzubieten und arbeitet intensiv an der Realisierung dieses Projekts.
Die Zusammenarbeit zwischen Magna, China und Österreich nimmt Fahrt auf. Während Delegationen aus China Magna in Graz besuchen, ist Wirtschaftsminister Martin Kocher auf einer Wirtschaftsmission in China unterwegs. Ziel der Mission ist es, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken und Brücken für konstruktive Verhandlungen zu bauen. Kocher besuchte chinesische Hersteller und österreichische Unternehmen, um die Position Österreichs in Bezug auf EU-Zölle deutlich zu machen.
Die Verhandlungen zwischen Magna und GAC in Graz könnten eine vielversprechende Partnerschaft für beide Seiten darstellen. Mit dem geplanten Bau eines neuen Werks in Europa und der Einführung des Aion V SUV auf dem europäischen Markt, stehen die Chancen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gut. Magna hofft auf neue Aufträge und eine langfristige Partnerschaft mit GAC, um die Produktionskapazitäten zu erweitern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die hohen Produktionskosten in Graz ein Hindernis darstellen werden. Die Zukunft der Automobilproduktion in Graz könnte von dieser vielversprechenden Partnerschaft abhängen.