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Norwegischer Skandal: Toni Innauer kritisiert „Totalausfall“

Die Glaubwürdigkeit der norwegischen Skispringer steht auf dem Spiel, nachdem bei der Nordischen Ski-WM im eigenen Land ein Skandal um manipulierte Anzüge aufgedeckt wurde. Experten zweifeln an den Erklärungen der Skandinavier und erheben schwere Vorwürfe gegen die erfolgreichste nordische Nation. Die österreichische Skisprung-Legende Toni Innauer äußerte sich kritisch in der Sendung Sport und Talk auf ServusTV: „Sie haben moralisch alles in den Sand gefahren. Das ist ein richtiger Totalschaden.“

Manipulierte Anzüge: Ein Skandal erschüttert die Skisprung-Welt

Anonym gefilmte Videos, die am Samstag veröffentlicht wurden, zeigen, wie das norwegische Team unter der Aufsicht von Cheftrainer Magnus Brevig die Wettkampfanzüge auf unzulässige Weise bearbeitet hat, um die Stabilität im Flug zu verbessern. Marius Lindvik und Johann André Forfang wurden nach dem Wettkampf auf der Großschanze disqualifiziert, wobei Lindvik seine Goldmedaille von der Normalschanze behalten durfte. Sowohl die Springer als auch der Sportdirektor Jan Erik Aalbu beteuern, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben. Brevig gestand den „Betrug“ und wurde daraufhin suspendiert.

Stecher und Wellinger äußern sich skeptisch und enttäuscht

Mario Stecher, der Sportdirektor des Österreichischen Skiverbands, äußerte sich skeptisch gegenüber den Aussagen der Norweger. Er fordert die Annullierung aller Ergebnisse der norwegischen Springer in Skispringen und nordischer Kombination. Auch der deutsche Springer Andreas Wellinger zeigt sich enttäuscht von den Vorfällen. Er zweifelt daran, dass nur zwei Anzüge manipuliert wurden und glaubt nicht, dass Lindvik und Forfang nichts bemerkt haben sollen. Die Ungewissheit darüber, ob er nachträglich Gold erhalten würde, hinterlässt bei ihm einen bitteren Beigeschmack.

Kritik von Experten und ehemaligen Skisprung-Stars

Werner Schuster, ein TV-Experte von Eurosport und ehemaliger Cheftrainer der deutschen Skispringer, kritisiert die Vorfälle scharf. Er spricht von einer systematischen Manipulation und betont, dass dies nicht nur ein Problem der Norweger, sondern des gesamten Skispringens sei. Auch die ehemaligen deutschen Olympiasieger Martin Schmitt und Sven Hannawald äußern sich kritisch. Hannawald bezeichnet die Beteuerungen der norwegischen Springer als verhöhnend für die aktiven Sportler und fordert Konsequenzen.

FIS in der Verantwortung: Reformen und Kontrollen erforderlich

Die Forderungen nach Konsequenzen werden lauter, und die Verantwortung wird auch auf die FIS, den Ski-Weltverband, übertragen. Werner Schuster fordert eine Überarbeitung des Regelwerks und einen verstärkten Dialog mit den Verbänden. Mario Stecher betont die Notwendigkeit von weiterentwickelten Kontrollen mit mehr Personal und besserer digitaler Unterstützung. Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass Veränderungen dringend erforderlich sind, um das Vertrauen in den Sport wiederherzustellen.