Österreichs Wirtschaft steckt bereits im zweiten Jahr in einer Rezession, wie der Chefanalyst Gunter Deuber von Raiffeisen International bei einem Business-Frühstück in Klagenfurt betont. Die Wirtschaftsleistung des Landes zeigt eine besorgniserregende Abwärtstendenz, die sich laut Deuber in einer dramatischen Fieberkurve widerspiegelt.
Deuber stellt fest, dass Österreich im Euroraum derzeit hinterherhinkt und erst im Jahr 2026 das Niveau von 2022 wieder erreichen wird. Im Vergleich zu Deutschland sei die Wirtschaftslage in Österreich noch schwieriger. Während in anderen europäischen Ländern weiterhin in die Wirtschaft investiert wird, bleibe Österreich zurück.
Die Investitionen in den Wohnbau und in Ausrüstungen sind drastisch gesunken, was das zukünftige Wachstum des Landes einschränkt. Auch die steigenden Arbeitskosten und die hohe Sparquote der Bevölkerung tragen dazu bei, dass der erhoffte Konjunkturaufschwung ausbleibt.
Trotz Exporterfolgen leiden die Unternehmen unter sinkender Profitabilität und eingeschränkten Investitionsmöglichkeiten. Die steigenden Lohnstückkosten belasten die Unternehmen zusätzlich. Deuber warnt vor weiteren Reallohnsteigerungen im Herbst, die die Wirtschaftslage weiter verschlechtern könnten.
Deuber fordert von der Regierung Maßnahmen zur Ankurbelung der Investitionen und zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Er schlägt eine zeitlich begrenzte Investitionsprämie vor und betont die Bedeutung eines starken Wirtschafts- und Sozialministeriums. Ein Regulierungsbeauftragter solle überflüssige Regulierungen überprüfen und abschaffen.
Trotz der schwachen Nachfrage der Haushalte ist die Inflation schneller gesunken als erwartet. Deuber geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen weiter senken wird und erwartet zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr.
Insgesamt zeigt sich laut Deuber ein düsteres Bild der österreichischen Wirtschaftslage, das dringend Maßnahmen seitens der Regierung erfordert, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken und die Investitionen anzukurbeln.