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Die Wassertemperaturen im Mittelmeer erreichen einen neuen Rekord, wie das Institut für Meereswissenschaften (ICM) in Barcelona bekannt gab. Die Oberflächentemperatur stieg auf 28,9 Grad, was einen neuen Median darstellt und den bisherigen Rekord von 28,71 Grad aus dem Juli 2023 übertrifft. Dies markiert nun das zweite Jahr in Folge, in dem das Mittelmeer so warm war wie nie zuvor.

Langfristige Auswirkungen des Klimawandels

Die anhaltenden Hitzeperioden im Mittelmeer werden zunehmend als Symptom des Klimawandels angesehen, der laut dem Weltklimarat das Mittelmeer als „Hotspot“ betrachtet. Seit den 1980er Jahren haben die maritimen Ökosysteme des Mittelmeers einen drastischen Wandel erlebt, der zu einem Rückgang der Artenvielfalt und dem Eindringen invasiver Arten geführt hat. Experten warnen davor, dass bis 2060 etwa 20 Prozent der Fischarten und wirbellosen Tiere, die für die Fischerei im östlichen Mittelmeer genutzt werden, aussterben könnten, wenn die globale Erwärmung nicht auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt wird.

Justino Martínez, Forscher am ICM, betont die zunehmende Dauer der Hitzeperioden im Mittelmeer und erklärt, dass diese Entwicklung besorgniserregend sei. Die aktuellen Messungen, die auf Satellitendaten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus basieren, zeigen auch örtliche Spitzenwerte von über 30 Grad, die unter anderem in Ägypten, Monaco, Korsika und in der Nähe von Valencia gemessen wurden.

Ursachen und Folgen der Hitzewellen

Die Analyse des Forschungsnetzwerks World Weather Attribution (WWA) zeigt, dass die aktuelle Hitzewelle im Mittelmeer ohne den menschengemachten Klimawandel „praktisch unmöglich“ wäre. Der Klimawandel führt dazu, dass Hitzewellen heißer, länger und häufiger auftreten. Dies hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die menschliche Gesundheit und die Wirtschaft.

Die steigenden Wassertemperaturen im Mittelmeer können zu einer Vielzahl von Problemen führen, darunter das Absterben von Korallenriffen, die Destabilisierung von marinen Ökosystemen und die Veränderung des Nahrungsangebots für Fische und andere Meeresbewohner. Dies hat wiederum negative Auswirkungen auf die Fischerei und den Tourismus, die beide stark von den Ressourcen des Mittelmeers abhängig sind.

Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels

Um den negativen Auswirkungen des Klimawandels im Mittelmeer entgegenzuwirken, sind dringende Maßnahmen erforderlich. Laut Experten ist es entscheidend, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, um das ökosystem des Mittelmeers zu schützen. Dies erfordert eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen und die Förderung erneuerbarer Energien.

Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen können auch durch Maßnahmen wie die Reduzierung des Energieverbrauchs, die Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft und die Unterstützung von Umweltschutzprojekten dazu beitragen, den Klimawandel einzudämmen. Indem wir gemeinsam handeln, können wir dazu beitragen, die Zukunft des Mittelmeers und unserer Welt zu schützen.