Schönheitsoperationen in der Türkei: Gefahren und Risiken beim Streben nach Schönheit
In der Welt des Schönheitswahns sind immer mehr Menschen bereit, große Risiken einzugehen, um ihrem Idealbild näher zu kommen. Ein verstörender Trend zeichnet sich ab: Immer mehr Menschen aus verschiedenen Ländern, darunter Großbritannien, Deutschland und Österreich, entscheiden sich für Schönheitsoperationen in der Türkei. Doch diese vermeintlich günstigen Eingriffe können tödliche Konsequenzen haben.
Ein verhängnisvoller Trend: Todesfälle bei Schönheitsoperationen
Die 38-jährige Britin Hayley Dowell zahlte rund 8400 Euro für eine Po-Vergrößerung, die in der Türkei deutlich günstiger war als in Großbritannien. Doch das verlockende Angebot endete tragisch: Nach der Operation kehrte sie nicht lebendig, sondern im Sarg in ihre Heimat zurück. Hayley ist kein Einzelfall – laut der britischen Regierung sind bereits mindestens sechs britische Staatsbürger bei Schönheitsoperationen in der Türkei gestorben, und seit 2019 beläuft sich die Gesamtzahl der Todesfälle auf 28.
Der britische Gesundheitsminister Wes Streeting warnte eindringlich vor billigen Schönheitsoperationen in türkischen Privatkliniken. Er betonte, dass Angebote, die „zu gut um wahr zu sein“ erscheinen, oft auch zu gut sind, um wahr zu sein. Trotz dieser Warnungen zieht es immer mehr Menschen in die Türkei, um sich dort Schönheitsbehandlungen zu unterziehen.
Das lukrative Geschäft mit Schönheitsoperationen in der Türkei
Die Schönheitsindustrie in der Türkei boomt: Im Jahr 2021 kamen 670.000 ausländische Patienten in die Türkei, um Schönheitsbehandlungen durchführen zu lassen, und diese Zahl stieg bis 2023 auf fast 1,4 Millionen. Türkische Privatkliniken verdienen Unmengen an Geld mit Nasenkorrekturen, Brustvergrößerungen, Fettabsaugen, Po-Liftings und Haartransplantationen.
Die attraktiven Preise für Schönheitsoperationen in der Türkei werden nicht nur durch niedrige Löhne ermöglicht, sondern auch durch Steuererleichterungen der Regierung von Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Diese Maßnahmen haben zu einem starken Anstieg des Gesundheitstourismus in den letzten Jahren geführt.
Vorsicht ist geboten: Qualifikation der Ärzte und Sicherheit der Kliniken
Verbraucherverbände raten dringend dazu, sich vor Schönheitsoperationen in der Türkei über die Qualifikation der behandelnden Ärzte und die Zertifizierung der Kliniken zu informieren. Oftmals sind Patienten jedoch überfordert, die richtigen Fragen zu stellen und die Risiken abzuschätzen. Zusätzlich erschweren Sprachbarrieren vor Ort die Kommunikation zwischen Patienten und medizinischem Personal.
Anstatt umfassend über potenzielle Risiken aufzuklären, locken viele Anbieter im Internet mit „Rundum-Wohlfühlpaketen“, die neben der Operation auch einen Strandurlaub und Wellnessprogramme beinhalten. Doch Mediziner warnen davor, zu früh nach einem operativen Eingriff wieder Sport zu treiben oder zu fliegen. Die Geschichte der 20-jährigen Britin Isabella Crawford, die nach einem Eingriff in der Türkei fast auf einem Rückflug verblutete, verdeutlicht die ernsten Gefahren, die mit Schönheitsoperationen verbunden sein können.