Schwere Unwetter im Mürztal: Sturm und Flut am Sonntag
Die Bewohner des Mürztals wurden am Wochenende von schweren Unwettern heimgesucht, die durch starken Regen und heftige Sturmböen verursacht wurden. Bereits am Samstag wurden mehrere Feuerwehren in der Region Mürzzuschlag alarmiert, um umgestürzte Bäume und andere Schäden zu beseitigen, die der Wind verursacht hatte. Doch die Situation verschlimmerte sich in der Nacht, als der Regen an Intensität zunahm und die Wassermassen die Bäche überfluteten. Dies führte dazu, dass die Wasserführung der Mürz am Sonntag stark anstieg.
Einsätze der Feuerwehren im Mürztal
Die Feuerwehren im Altbezirk Mürzzuschlag wurden bereits in den frühen Morgenstunden des Sonntags zu Einsätzen gerufen. Am Vormittag waren fast alle Feuerwehren im oberen und mittleren Mürztal im Einsatz, um gegen die Fluten und den Sturm anzukämpfen. Etwa 350 Einsatzkräfte mit 60 Fahrzeugen waren zu dieser Zeit im Einsatz. Unter anderem konnte die Freiwillige Feuerwehr Wartberg im Zuge ihrer Einsätze elf Schafe vor den Wassermassen retten. Es kam auch zu Murenabgängen, wie beispielsweise in der Stanz.
Rettungsaktionen im Hochwasser
In dramatischen Rettungsaktionen konnten zwei Personen und eine Katze mit dem Boot der FF Wartberg aus ihrem vom Wasser abgeschnittenen Haus gerettet werden. Die Wassermassen hatten das Wohnhaus erreicht, und die Feuerwehr musste schnell handeln, um die Bewohner in Sicherheit zu bringen. In einem anderen Fall mussten zwei Personen und ihre Katze nahe dem Krieglacher Schotterteich gerettet werden, nachdem ihr Haus vom Hochwasser eingeschlossen war.
Entspannung im oberen Mürztal, steigende Wasserführung der Mürz
Am Sonntagnachmittag begann sich die Lage im oberen Mürztal etwas zu entspannen, jedoch stieg die Wasserführung der Mürz kontinuierlich an. Um die Mürz zu entlasten, wurde eine Entlastungsfläche beim Krieglacher Schotterteich geflutet. Die Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, Sandsäcke zu füllen und Objekte zu schützen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, von Gewässern fernzubleiben, da Lebensgefahr bestand. In Bruck donnerte am Nachmittag die Mürz in die Mur, wobei sie nur knapp in ihrem Flussbett blieb. Die Feuerwehren in Bruck waren intensiv mit dem Befüllen von Sandsäcken beschäftigt, um die Stadt vor den Fluten zu schützen.
Verkehrsbeeinträchtigungen und Sperrungen
Die MVG gab bekannt, dass die Strecke Kapfenberg-Mariazell vorerst nicht befahren werden konnte, da der Seeberg aufgrund umgestürzter Bäume gesperrt war. Thörl war bereits wegen Überflutung gesperrt, und es war unklar, ob eine Ausweichroute über den Pogusch möglich sein würde. Im Mariazellerland gab es größere Probleme im Halltal, wo die Salza die Straße teilweise überflutete. Auch beim Zusammenfluss der Salza mit dem Grünauerbach in der Rasing traten die Fluten über die Ufer. Die Bewohner hatten mit steigenden Grundwasserspiegeln zu kämpfen, und der Erlaufsee war so voll wie selten zuvor.
Ausblick auf die Wetterlage
Obwohl die Regenfälle langsam nachließen und eine erste Entspannung spürbar war, war die Gefahr noch nicht gebannt. Die Wetterprognosen deuteten darauf hin, dass die Unwetter die Steiermark weiterhin in Atem halten würden. Es wurde empfohlen, vorsichtig zu sein und sich von Gewässern fernzuhalten, um mögliche Gefahren zu vermeiden.