Stefan Kraft spricht erstmals nach dem Skisprung-Anzugsskandal in Oslo
Die Sportwelt wurde in dieser Woche auf dem Holmenkollen von den anhaltenden Diskussionen über den Skisprung-Anzugsskandal in den Bann gezogen. Die Leistungen der Skispringer rückten dabei fast in den Hintergrund, als Versuche unternommen wurden, auch andere Nationen wie Österreich zu beschuldigen. Trotz der aufkommenden Schlammschlacht ließ sich das ÖSV-Team jedoch nicht aus der Ruhe bringen.
Stefan Kraft, einer der Top-Skispringer Österreichs, äußerte sich erstmals zu den Vorwürfen in einem Interview mit ORF-TV. Er bezeichnete die Situation als „sehr, sehr traurig“ und betonte, dass das Team immer darauf achte, regelkonform zu handeln. Kraft wies Verdächtigungen gegen das Team zurück und betonte, dass sie weiterhin frei und ohne Furcht springen können.
Auch der ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl betonte, dass das aufgetauchte Video das Team nicht aus dem Konzept gebracht hat. Er verteidigte die Materialien, die das Team verwendet, als völlig normal und regelkonform. Widhölzl kritisierte die allgemeine Verurteilung von Athleten und forderte eine Aufklärung der Vorwürfe. Er betonte, dass das österreichische Team immer die Materialien von einem FIS-Materialkontrolleur absegnen lässt, um sicherzustellen, dass sie den Regeln entsprechen.
Ein polnischer Journalist hatte Bilder von österreichischen Athleten im Aufwärmraum von Trondheim veröffentlicht und auf angebliche Auffälligkeiten bei Handschuhen, Schuhen und dem Anzug hingewiesen. Christian Kathol, der Materialkontrolleur der FIS, äußerte sich zu den Vorwürfen und bezeichnete die Anschuldigungen als lächerlich. Er betonte, dass die Anzüge regelkonform seien und keine Manipulation stattgefunden habe.
Der norwegische Ex-Skispringer Johan Remen Evensen behauptete in einer lokalen Fernsehsendung, Beweise dafür zu haben, dass die Österreicher bereits 2014 Bänder in ihren Anzügen eingenäht hätten. Diese Behauptungen wurden von Martin Koch, einem ehemaligen Skispringer und ORF-Co-Kommentator, als unrichtig und schwach kritisiert. Koch betonte, dass solche Anschuldigungen nicht fair seien und einer genauen Überprüfung bedürfen.
Insgesamt scheint der Skisprung-Anzugsskandal die Skisprungwelt in Aufruhr zu versetzen. Die Diskussionen und Anschuldigungen gegen das österreichische Team werfen Fragen auf, die noch geklärt werden müssen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Vorwürfe gegen das Team sich als haltlos erweisen.