Der Trend, ohne Absage nicht zu Terminen zu erscheinen, betrifft nicht nur Gastronomen, sondern auch andere Branchen wie Friseure und Ärzte. In der Steiermark wird berichtet, dass Friseure ebenfalls unter diesem Verhalten leiden. Doris Schneider, Betreiberin eines Friseursalons und Landesinnungsmeisterin, bestätigt, dass die Diskussion über Stornogebühren intensiv geführt wird. Obwohl zuverlässige Stammkunden weniger betroffen sind, können Ausfälle bei Kunden mit Terminen zu finanziellen Verlusten führen.
Ärzte wie Dietmar Bayer, Facharzt für Psychiatrie und Vizepräsident der Ärztekammer Steiermark, haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Trotz Erinnerungen per SMS erscheinen Patienten nicht zu ihren Terminen, was nicht nur ärgerlich, sondern auch unfair ist. Bayer setzt sich daher für generelle Stornogebühren ein und verlangt in seiner Praxis bereits eine Pauschale von 100 Euro, wenn Patienten ohne rechtzeitige Absage nicht erscheinen.
Die Einführung von Stornogebühren soll dazu beitragen, Respekt vor der Arbeit und dem Produkt zu fördern. Gastronom Michael Wankerl beispielsweise verlangt bei Reservierungen für sein Lokal eine Vorauszahlung für das Menü, um sicherzustellen, dass Gäste ihre Termine einhalten oder rechtzeitig absagen. Diese Maßnahme hat sich bewährt und bisher hat kein Gast sich darüber beschwert.
Es scheint, dass die Gesellschaft sich in Richtung einer gewissen Gleichgültigkeit entwickelt hat, was dazu führt, dass Reservierungen und Termine nicht eingehalten werden. Dies betrifft nicht nur Gastronomen, sondern auch Friseure und Ärzte. Die Einführung von Stornogebühren könnte ein Weg sein, um dieses Verhalten zu ändern und die Verluste, die durch nicht wahrgenommene Termine entstehen, zu minimieren. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Praxis in Zukunft weiter verbreiten wird und ob sie tatsächlich dazu beiträgt, mehr Respekt und Verantwortungsbewusstsein bei den Kunden zu fördern.