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Die Ukraine hat nach russischen Angaben mehr als 140 Drohnen nach Russland geschickt, um militärisch relevante Ziele zu zerstören und die russische Bevölkerung gegen Präsident Putin aufzubringen. Trotzdem zeigen neue Daten des renommierten Umfrageinstituts Lewade, dass dieser Plan nicht wie erhofft funktioniert.

Ukraine setzt Drohnen gegen Russland ein

Während die Ukraine weiterhin unter Druck im Donbass steht, greift Kiew nun auch in der Luft gegen die Angreifer zurück. In einer nächtlichen Aktion wurden mehr als 140 Drohnen auf verschiedene Ziele in Russland geschickt. Ziel waren militärische Einrichtungen, Rüstungsfabriken, Tanklager und die Energieinfrastruktur im Hinterland, die die russische Armee versorgen. Russland behauptet, die meisten Drohnen abgeschossen zu haben, darunter über der Brjansk-Region an der ukrainischen Grenze, über Moskau, Kursk und in den zentralen Gebieten Tula, Kaluga und Woronesch.

Folgen der Drohnenangriffe

Trotz der Abschüsse blieb der koordinierte Angriff nicht ohne Folgen. Mindestens zwei Hochhäuser in der Stadt Ramenskoje im Moskauer Umland gerieten in Brand. In Amateurvideos auf dem Telegramkanal „Mash“ ist zu sehen, wie es zu Explosionen kommt und Rauch aus einem Plattenbau aufsteigt. Eine Frau wurde getötet, und mehrere Menschen wurden verletzt. 43 Bewohner des Stadtviertels mussten in Notunterkünfte gebracht werden, und der Flugverkehr an den Moskauer Flughäfen Domodedowo, Schukowskij und Wnukowo musste für Stunden eingestellt werden. Nur am größten Hauptstadt-Flughafen, Scheremetjewo, gab es keinen Stopp im Flugverkehr. In der Region Tula südlich von Moskau stürzte ein Drohnenwrack auf ein Energiewerk, wie die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf Behörden berichtete.

Ziel der Ukraine: Schwächung Russlands

Die Drohnenangriffe der Ukraine zielen nicht nur darauf ab, das militärische Potenzial Russlands zu schwächen, sondern auch, die politische Führung zu destabilisieren. Die Ukraine versucht ähnliche Taktiken wie Russland in der Ukraine anzuwenden, indem sie Zweifel und Unzufriedenheit in der russischen Bevölkerung säen will. Die Bürger sollen erkennen, dass Präsident Putin und seine Regierung sie nicht vor den Folgen des Krieges schützen können.

Reaktion der russischen Bevölkerung

Trotz der Drohnenangriffe und der Invasion in Kursk scheint die russische Bevölkerung bisher wenig besorgt zu sein. Laut dem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut Lewada-Zentrum sind nur etwa zehn Prozent der Russen beunruhigt, dass der Krieg sie persönlich betreffen könnte. Selbst nach dem Angriff auf Kursk gab es nur vorübergehend erhöhte Besorgnis, die mittlerweile abgeflaut ist. Die Reaktion der Bevölkerung wird als „emotionale Betäubung“ beschrieben, eine Illusion, dass sich nichts geändert hat.

Gegenschlag Russlands

Auch Russland griff in der letzten Nacht die Ukraine aus der Luft an, wie schon in den Nächten zuvor. Bei den Drohnen- und Raketenangriffen wurden mindestens drei Menschen verletzt, Gebäude beschädigt und Brände ausgelöst. Die Luftabwehr schoss 38 von 46 russischen Drohnen über 13 Regionen ab. Russland setzte auch zwei Raketen ein und attackierte Energieanlagen in acht ukrainischen Regionen, was zu Störungen an Hochspannungsleitungen und Umspannwerken führte.

Fazit

Die Situation zwischen der Ukraine und Russland bleibt angespannt, mit beidseitigen Angriffen und einem Versuch der Ukraine, die russische Bevölkerung gegen ihre Regierung aufzubringen. Trotz der Drohnenangriffe und Gegenangriffe scheint die Bevölkerung in Russland bisher wenig besorgt zu sein, was auf eine Art „emotionale Betäubung“ hindeutet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Taktik der Ukraine Erfolg haben wird.