Herbert Kickl, der FPÖ-Chef, akzeptiert die klare Ablehnung von Karl Nehammer, ihn als Partner für eine FPÖ-Kanzlerschaft zu haben, nicht. Im Gegenteil: Am Mittwoch reagierte der FPÖ-Chef mit einer offensiven Charmeoffensive – nicht in Richtung des Kanzlers, sondern an dessen Partei gerichtet. Zur Mittagszeit präsentierte Kickl der Öffentlichkeit, was er angeblich dem ÖVP-Chef im privaten Gespräch vorgeschlagen hatte: Eine Partnerschaft zwischen Blau und Türkis zur Reform des Wirtschaftsstandorts – einschließlich eines ausgeglichenen Budgets bis zum Ende der Legislaturperiode.
Dieser Schachzug von Kickl stößt jedoch auf Widerstand, besonders von ehemaligen Politikern wie Martin Bartenstein, der einst an der Gestaltung der schwarz-blauen Koalition ab 2000 beteiligt war. Bartenstein spricht sich klar gegen eine Koalition mit der FPÖ aus. Seiner Meinung nach gefährden die Wirtschaftsinteressen einer solchen Partnerschaft die Stabilität und das Ansehen des Landes.
Auch aus der Wirtschaft kommen kritische Stimmen zu einer möglichen Koalition mit der FPÖ. Viele Unternehmen und Wirtschaftsvertreter sehen die Gefahr, dass extremistische Ansichten und Maßnahmen der FPÖ die wirtschaftliche Entwicklung des Landes beeinträchtigen könnten. Sie plädieren dafür, dass die Wirtschaftsinteressen des Landes über parteipolitische Interessen gestellt werden sollten.
Es ist klar, dass die Diskussion über eine mögliche Koalition mit der FPÖ weiterhin kontrovers geführt wird. Während Kickl um Unterstützung wirbt, gibt es starke Gegenstimmen aus der Politik und der Wirtschaft, die vor den Risiken einer solchen Partnerschaft warnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird und welchen Einfluss die Wirtschaftsinteressen letztendlich auf die politische Entscheidung haben werden.