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Die Gewalt gegen israelische Fußballfans in Amsterdam hat für Aufsehen gesorgt und zeigt, wie der Nahost-Konflikt auch in europäischen Stadien präsent ist. Die Auseinandersetzungen zwischen pro-palästinensischen Aktivisten und Maccabi Tel Aviv-Fans haben zu Verletzungen geführt und die Behörden haben angekündigt, die Täter mit aller Härte zu verfolgen. Es ist wichtig zu betonen, dass die organisierten Fangruppen (Ultras) der beiden Vereine nicht an den Auseinandersetzungen beteiligt waren. Die Fanszene von Ajax Amsterdam, insbesondere die Ultragruppe „VAK410“, gilt als israelfreundlich und hat keine gewalttätige Vergangenheit.

Es ist interessant zu sehen, wie die politischen Spektren innerhalb der Fanszenen in Israel auf Fußball übertragen werden. Die „Maccabi Fanatics“ werden dem politisch rechten Spektrum zugeordnet und haben anti-palästinensische Ansichten. Im Gegensatz dazu sind die Fans des Stadtrivalen Hapoel Tel Aviv politisch links und lehnen teilweise den Staat Israel ab. Die Fanszenen spiegeln somit die politische Vielfalt innerhalb Israels wider.

In Bezug auf andere Vereine in Israel zeigt sich eine ähnliche Polarisierung. Beitar Jerusalem, der Lieblingsverein von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, hat eine rechtsextreme Fangruppe namens „La Familia“, die durch abwertende Gesänge gegenüber Palästinensern auffällt. Auf der anderen Seite stehen die Fans von Bnei Sakhnin, die als einziger Verein der ersten israelischen Liga als pro-palästinensisch gelten.

Der Nahost-Konflikt findet auch in europäischen Stadien seinen Widerhall. Die Fanszenen von FC St. Pauli und Werder Bremen pflegen Fanfreundschaften mit israelischen Klubs und haben Solidarität mit Opfern von Gewaltakten im Nahen Osten gezeigt. Die Fans von Celtic Glasgow und Paris Saint Germain haben sich ebenfalls pro-palästinensisch positioniert und ziehen Parallelen zu eigenen Unabhängigkeitsbestrebungen.

Es ist wichtig, dass der Fußball als Plattform für politische Diskussionen genutzt wird, aber Gewalt und Diskriminierung keinen Platz haben sollten. Die Fans sollten sich bewusst sein, dass ihre Handlungen und Gesänge Auswirkungen haben können und zur Eskalation von Konflikten beitragen. Es ist notwendig, dass Vereine und Behörden Maßnahmen ergreifen, um solche Vorfälle zu verhindern und den Fußball als Ort der Begegnung und des Austauschs zu bewahren.