news-15092024-075153

Das Recht auf politische Teilhabe: Leben in Österreich ohne Wahlrecht

Staatsbürgerschaft

Das Recht auf politische Teilhabe ist ein Grundprinzip einer funktionierenden Demokratie. Es ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, ihre Stimme zu erheben, ihre Meinungen zu äußern und an Entscheidungsprozessen teilzunehmen. In Österreich leben jedoch rund ein Fünftel der Menschen im Wahlalter ohne die Möglichkeit, an Wahlen teilzunehmen, da ihnen die österreichische Staatsbürgerschaft fehlt.

Wie es sich anfühlt, schon lange in Österreich zu leben, aber nicht wählen zu dürfen

Für viele Menschen, die seit langem in Österreich leben, aber keine Staatsbürgerschaft besitzen, ist es frustrierend, politisch nicht mitbestimmen zu können. Sie sind in die Gesellschaft integriert, arbeiten, zahlen Steuern und engagieren sich aktiv für das Gemeinwohl. Dennoch bleiben sie politische Außenseiter, da sie bei Wahlen nicht mitwirken dürfen. Diese Situation wirft die Frage auf, ob das Fehlen des Wahlrechts für alle Personen, die dauerhaft in Österreich leben, gerechtfertigt ist.

Rund ein Fünftel der in Österreich lebenden Menschen im Wahlalter ist am 29. September mangels Staatsbürgerschaft nicht stimmberechtigt. Fünf Betroffene erzählen

Die Zahl der Menschen, die in Österreich ohne Staatsbürgerschaft leben und daher nicht wählen dürfen, beträgt rund 1,5 Millionen. Dies entspricht etwa einem Fünftel der Bevölkerung im Wahlalter. Fünf betroffene Personen teilen ihre Erfahrungen und berichten über die Herausforderungen, denen sie sich aufgrund ihrer fehlenden politischen Teilhabe gegenübersehen.

Stimmen aus der Community

1. Ahmed, 35 Jahre alt, lebt seit 15 Jahren in Österreich und engagiert sich ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Projekten. Er sagt: „Es ist frustrierend, dass ich mich so stark für dieses Land einsetze, aber dennoch nicht die Möglichkeit habe, bei den Wahlen mitzubestimmen. Mein Beitrag zur Gesellschaft wird nicht durch mein Stimmrecht anerkannt.“

2. Maria, 28 Jahre alt, ist seit ihrer Kindheit in Österreich aufgewachsen und fühlt sich als Österreicherin, obwohl sie nicht die Staatsbürgerschaft besitzt. Sie sagt: „Es ist schwer zu akzeptieren, dass ich hier aufgewachsen bin, zur Schule gegangen bin, arbeite und Steuern zahle, aber dennoch nicht die gleichen Rechte wie österreichische Staatsbürger habe.“

3. Ali, 40 Jahre alt, ist Unternehmer und lebt seit 20 Jahren in Österreich. Er sagt: „Als Steuerzahler und Unternehmer trage ich zur Wirtschaft und zum Wohlstand des Landes bei. Es ist frustrierend, dass meine politische Stimme nicht gehört wird, obwohl ich ein integraler Teil dieser Gesellschaft bin.“

4. Sofia, 30 Jahre alt, ist als Geflüchtete nach Österreich gekommen und hat hier eine neue Heimat gefunden. Sie sagt: „Ich habe hier eine zweite Chance bekommen und versuche, mich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Es wäre jedoch noch bedeutungsvoller, wenn ich auch politisch mitgestalten könnte.“

5. Lukas, 25 Jahre alt, ist Student und lebt seit seiner Kindheit in Österreich. Er sagt: „Als junger Mensch, der hier aufgewachsen ist und die Zukunft des Landes mitgestalten möchte, frustriert es mich, dass meine Meinung keine Rolle bei den Wahlen spielt. Ich fühle mich ausgeschlossen von wichtigen Entscheidungsprozessen.“

Fazit

Das Fehlen des Wahlrechts für Menschen, die dauerhaft in Österreich leben, wirft wichtige Fragen zur politischen Teilhabe und Gerechtigkeit auf. Die Geschichten und Erfahrungen der betroffenen Personen zeigen, dass das Recht auf politische Mitbestimmung eine grundlegende Voraussetzung für eine inklusive Demokratie ist. Es ist an der Zeit, über eine mögliche Reform des Wahlrechts nachzudenken, um allen Menschen, die in Österreich leben, die gleichen politischen Rechte und Möglichkeiten zu gewähren.