Die Ukraine hat in Paris bisher zwei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und drei Bronzemedaillen gewonnen und steht damit auf dem 19. Platz im Medaillenspiegel. Die ukrainischen Sportler nutzen diese Gelegenheit, um auf die schwierige Situation in ihrem Land aufmerksam zu machen. Zum Beispiel hat die Hochspringerin Jaroslawa Mahutschich ihre Goldmedaille den über 500 getöteten Sportlern in der Ukraine gewidmet.
Es gibt jedoch auch Sportler, die den gleichen Traum wie Mahutschich haben, aber weniger Aufmerksamkeit erhalten. Ein Beispiel ist die Judoka Elisabeth Schewtschenko, die bereits im Alter von 16 Jahren ukrainische U19-Meisterin war. Ihr Leben wurde durch den Krieg in der Ukraine dramatisch verändert. Ihr Onkel wurde getötet, ihr Vater entführt und sie selbst für 27 Tage gefangen gehalten. Trotz allem trainiert sie weiterhin hart, um eines Tages auf der olympischen Judomatte zu stehen.
Im Vorfeld der Olympischen Spiele durfte Schewtschenko nach Frankreich reisen, um die Wettkampfstätten zu besichtigen. Obwohl sie getrennt von den anderen Athleten reiste, war sie begeistert von den Bedingungen im olympischen Dorf. Sie studiert Sport auf Lehramt und hofft, dass die russischen Athleten, die sich geweigert haben, an den Spielen teilzunehmen, nicht in Zukunft an Sportveranstaltungen teilnehmen dürfen.
Sport gibt Elisabeth Schewtschenko und vielen anderen Ukrainern Hoffnung. Die Olympischen Spiele sind für sie der größte Wettkampf, den sie sich vorstellen können. Die gesamte Ukraine, auch diejenigen, die nicht im Sport aktiv sind, unterstützen ihre Athleten und warten gespannt auf ihre Rückkehr. Denn Sport kann Menschen zusammenbringen und Hoffnung geben, auch in schwierigen Zeiten.