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Die gefährlichen Pläne des Bombenbauers Beran A.

Ein Bericht der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) enthüllt die beunruhigenden Pläne eines jungen Mannes namens Beran A. Dieser sollte laut dem Bericht am 2. August – sechs Tage vor einem geplanten Taylor Swift Konzert – einen Anschlag auf eines der Konzerte verüben. Die DSN erhielt Informationen von Partnerdiensten, dass Beran A. als sogenannter „Lone Wolf“ inspiriert vom IS einen Anschlag plante. Er versuchte, an eine Schusswaffe zu gelangen, und falls dies scheiterte, plante er einen Angriff mit Messern.

Partnerdienste übermittelten der DSN die Handynummer des 19-jährigen Verdächtigen sowie sein Telegram-Profil, um die Ermittlungen voranzutreiben. Es wurde sogar Lichtbilder des Verdächtigen weitergeleitet, um die Identifizierung zu erleichtern.

Erfasst vom Observationsteam

Am 2. August um 17.30 Uhr wurde das Handy von Beran A. gepeilt, um seine Bewegungen zu verfolgen. Noch am selben Abend und in der folgenden Nacht wurde auch sein 17-jähriger Freund bei einer „Probefahrt“ in Berans Auto erfasst. Dabei wurden ein Folgetonhorn und ein Blaulicht getestet, mit dem Ziel, sich als Polizist oder Einsatzkraft in Zivil zu tarnen und sich dem Happel-Stadion zu nähern, um Fans vor dem Konzert zu attackieren.

Eine umfangreiche Überwachung zeigte, dass Beran A. regelmäßig Handschuhe und eine FFP2-Maske trug und verdächtige Gegenstände in einer Biomülltonne entsorgte. Diese Beobachtungen waren ausschlaggebend für die Festnahme des Hauptverdächtigen am 7. August um 7.36 Uhr.

Hausdurchsuchung mit Spezialisten und Roboter-Hunden

Vor der Festnahme wurde der Ortsteil in Ternitz, wo Beran A. und seine Eltern gemeldet waren, aus Sicherheitsgründen abgesperrt und evakuiert. Über 40 Beamte, Sprengstoff-Spezialisten und sogar Roboter-Hunde waren an der Hausdurchsuchung beteiligt, um mögliche Sprengfallen aufzuspüren.

In der Küche des Verdächtigen wurden Gegenstände zur Herstellung einer Sprengfalle gefunden. Besonders besorgniserregend war eine Glasflasche mit 45 Gramm flüssigem TATP, einem explosiven Gemisch aus Alltagschemikalien. Ein Schnelltest des Bundeskriminalamts bestätigte die Gefährlichkeit des Stoffs.

Kritik an der Vernichtung von Beweismitteln

Der Verteidiger von Beran A., Werner Tomanek, äußerte Kritik an der Vernichtung des TATP durch die Polizei. Er bemängelte, dass Beweismittel einfach vernichtet wurden, anstatt sie als Beweis zu sichern. Dennoch konnten weitere gefährliche Chemikalien wie Aceton, schweflige Säure und Wasserstoffperoxid sichergestellt werden.

Die DSN sieht die Handlungen des 19-Jährigen als versuchten Mord im Rahmen einer terroristischen Vereinigung und als Vorbereitung eines Verbrechens durch Sprengmittel. Die Behörden betonen, dass Beran A. mit voller Absicht gehandelt habe, eine große Anzahl von Menschen zu töten, zu verletzen oder zu gefährden.

Die Bedrohungslage

Trotz der Festnahme und der Sicherstellung von gefährlichen Chemikalien betonte der Verteidiger, dass die Absage der Taylor Swift Konzerte nicht gerechtfertigt war. Er verglich die Gefahrenpotenziale mit einem Fußball-Derby zwischen Rapid und Austria Wien, das laut ihm ein weitaus höheres Risiko birgt.

Die DSN hingegen sieht die Tatbestände des versuchten Mordes, der Vorbereitung eines Verbrechens durch Sprengmittel und der vorsätzlichen Gemeingefährdung als erfüllt an und betont die Bedrohung, die von Beran A. ausging.

Die Rolle der Nachrichtendienste

Das österreichische Bundesheer verfügt über zwei Geheimdienste, das Abwehramt und das Heeresnachrichtenamt. Das Abwehramt agiert im Inland und kümmert sich um militärische Rechtsgüter, während das Heeresnachrichtenamt Informationen über Vorgänge und Akteure im Ausland sammelt. Die DSN ist die polizeiliche Staatsschutzbehörde und zuständig für die Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus.

Schlussfolgerung

Die geplanten Anschläge von Beran A. verdeutlichen die Gefahren, die von radikalisierten Einzeltätern ausgehen. Die schnelle Reaktion der Behörden und die Zusammenarbeit der Nachrichtendienste haben möglicherweise Schlimmeres verhindert. Es bleibt jedoch wichtig, wachsam zu bleiben und extremistische Aktivitäten frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden.