Ralf Rangnick und sein Team: Die Suche nach EM-Euphorie
Bei den enttäuschenden Auftritten gegen Slowenien und Norwegen sah man altbekannte Probleme in der ÖFB-Truppe. Teamchef Ralf Rangnick muss bis Oktober Lösungen finden. Gern denkt der heimische Fußballfan an die starke EM im Sommer in Deutschland zurück. Österreichs Fußball-Nationalteam begeisterte mit seinem erfrischenden und mutigen Spielstil ganz Europa. Dass trotzdem bereits im Achtelfinale gegen die Türkei Endstation war, tat der Euphorie keinen Abbruch. Trainer, Spieler und Anhänger sahen sich auf einem sehr guten Weg und nahmen sofort die WM-Qualifikation für die Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko ins Visier. Davor sollte in der Nations League noch der Aufstieg in die Topgruppe gelingen. Nur ein Punkt aus zwei Spielen Die Euphorie rund um das ÖFB-Team ist vorerst aber verflogen. Zu groß ist die Ernüchterung nach den mäßigen Leistungen gegen Slowenien (1:1) und Norwegen (1:2). „Bei der Euro haben wir die Galligkeit des Underdogs gehabt“, erklärte Rangnick nach dem 1:2 in Oslo. „Gegen uns wollte keiner spielen. Das war die letzten Spiele nicht so der Fall.“ In der norwegischen Hauptstadt besiegelte Superstar Erling Haaland mit seinem Tor den Fehlstart des Teams aus der Alpenrepublik. Der Treffer des Torjägers wurde wegen Abseits erst nicht gegeben, wurde nach einer Videoüberprüfung dann aber doch anerkannt. Felix Horn Myhre (9. Minute) hatte Norwegen in Führung gebracht. Österreichs Kapitän Marcel Sabitzer sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich (37.). Erklärtes Ziel der ÖFB-Elf ist die Rückkehr in die höchste Gruppe der Nations League, derzeit belegen die Österreicher aber nur Platz drei. Im Oktober geht es gegen Kasachstan und erneut gegen Norwegen. „Jetzt müssen wir schauen, dass wir die nächsten Heimspiele gewinnen, dann ist nach wie vor noch alles möglich“, sagte der ÖFB-Teamchef. „Wir müssen insgesamt als Mannschaft aggressiver sein gegen den Ball und zielstrebiger mit dem Ball.“ Probleme gegen kompakte Gegner Bei der EM hatte sich Österreich mit einer aggressiven und offensiven Spielausrichtung in der schweren Gruppe mit Frankreich, den Niederlanden und Polen sensationell Platz eins gesichert. Doch schon im Achtelfinale gegen die Türkei wurde deutlich, dass das Rangnick-System auch Schwächen hat. Gegen tief stehende Gegner, die das ÖFB-Pressing mit langen Bällen umgehen, tun sich Sabitzer und Co. schwer. Dass war auch in den vergangenen beiden Partien zu sehen. Slowenien und Norwegen sind in der Defensive kein Risiko eingegangen und haben Österreich das Spiel überlassen. Ohne Umschaltmomente und Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte tut sich die Rangnick-Truppe schwer, spielerisch können kompakte Gegner weiterhin nicht geknackt werden. Abhilfe könnte Kevin Stöger, der nach seinen Einwechslungen gute Leistungen zeigte, schaffen. Zudem bleibt zu hoffen, dass Christoph Baumgartner, der für die nötigen spielerischen Akzente sorgen kann, im Oktober wieder voll fit ist. Alaba, Schlager und Kalajdzic fehlen noch lange Eine Rolle spielte natürlich auch die angespannte Personalsituation. Während Innenverteidiger Kevin Danso und Torjäger Michael Gregoritsch wohl bald wieder einsatzbereit sein werden, sieht es bei den verletzten Leistungsträgern wie David Alaba, Xaver Schlager und Saša Kalajdžić schlechter aus. „Ein Comeback von David Alaba im Oktober ist völlig ausgeschlossen, auch eines im November“, sagte Rangnick, bei Schlager und Kalajdžić sei es genauso. „Die drei werden definitiv dieses Jahr nicht für Österreich spielen.“
Rangnicks Strategie zur Euphorie-Rückkehr
Ralf Rangnick steht vor der Herausforderung, die Euphorie und den Erfolg des österreichischen Nationalteams von der Europameisterschaft wiederherzustellen. Nach den enttäuschenden Ergebnissen gegen Slowenien und Norwegen ist es klar, dass Veränderungen erforderlich sind. Der Teamchef betont die Notwendigkeit, die Mannschaft in den kommenden Spielen aggressiver und zielstrebiger zu machen, sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff. Rangnick wird intensiv nach Lösungen suchen müssen, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen und die angestrebten Ziele in der Nations League und der WM-Qualifikation zu erreichen.
Die Bedeutung der Schlüsselspieler
Die Abwesenheit von Schlüsselspielern wie David Alaba, Xaver Schlager und Saša Kalajdžić hat sich deutlich auf die Leistung des Teams ausgewirkt. Ohne ihre kreative Kraft und ihre Fähigkeiten fehlt es der Mannschaft an Durchschlagskraft und Flexibilität. Es wird entscheidend sein, dass die verletzten Spieler so schnell wie möglich wieder fit werden, um dem Team in den kommenden Spielen zu helfen. Rangnick wird alternative Strategien entwickeln müssen, um die Ausfälle zu kompensieren und die Mannschaft wieder auf Erfolgskurs zu bringen.
Weiterentwicklung des Spielstils
Um gegen kompakte Gegner erfolgreich zu sein, muss das österreichische Nationalteam seinen Spielstil weiterentwickeln. Rangnick wird seine Taktik anpassen müssen, um auf die verschiedenen Spielsituationen reagieren zu können und die Stärken des Teams optimal zu nutzen. Es wird entscheidend sein, dass die Spieler flexibel und kreativ agieren, um auch gegen defensiv eingestellte Gegner effektiv zu sein. Durch gezielte Trainingsmaßnahmen und taktische Vorgaben wird Rangnick die Mannschaft auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten und sicherstellen, dass sie in der Lage ist, ihr volles Potenzial abzurufen.
Insgesamt steht Ralf Rangnick vor einer anspruchsvollen Aufgabe, die Euphorie und den Erfolg des österreichischen Nationalteams wiederherzustellen. Mit der richtigen Strategie, einer starken Teamleistung und der Rückkehr wichtiger Schlüsselspieler ist es möglich, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen und die angestrebten Ziele zu erreichen. Es wird entscheidend sein, dass das Team in den kommenden Spielen eine starke Leistung zeigt und seine individuellen und kollektiven Stärken voll ausspielt. Mit dem richtigen Einsatz und der nötigen Entschlossenheit ist es möglich, die Euphorie zurückzubringen und die Erfolgsgeschichte des österreichischen Fußballs fortzusetzen.