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Das Mittelmeer verzeichnet Rekordtemperaturen: 28,9 Grad gemessen

Im Juli 2023 wurde ein Rekordwert von 28,71 Grad in der Oberflächentemperatur des Mittelmeers gemessen. Dies bedeutet, dass die Wassertemperatur im Mittelmeer im zweiten Jahr in Folge so hoch wie nie zuvor liegt. Der vorherige Rekord wurde im August 2003 aufgestellt, als der tägliche Median bei 28,25 Grad lag.

Hitzewelle in Italien: Höchste Warnstufe in 17 Städten

Es ist besorgniserregend zu sehen, dass die Wassertemperatur an der Hälfte der Tage im Juli über diesem Wert lag. Die aktuellen vorläufigen Messungen basieren auf Satellitendaten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Lokal wurden seit Anfang August dieses Jahres auch Wassertemperaturen von über 30 Grad gemessen, unter anderem in Ägypten, Monaco, Korsika und in der Nähe der spanischen Stadt Valencia. Es ist besonders bemerkenswert, dass die Hitzeperioden mittlerweile über längere Zeiträume anhalten, erklärte der ICM-Forscher Justino Martínez.

„Hotspot“ des Klimawandels

Das Mittelmeer wird vom Weltklimarat als ein „Hotspot“ des Klimawandels bezeichnet. Seit den 80er-Jahren haben die maritimen Ökosysteme des Mittelmeers einen drastischen Wandel durchlaufen, der mit einem Rückgang der Artenvielfalt und der Ankunft invasiver Arten einhergeht. Laut dem Weltklimarat könnten bis 2060 rund 20 Prozent der für die Fischerei genutzten Fischarten und wirbellosen Tiere im östlichen Mittelmeer aussterben, wenn die globale Erwärmung nicht auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt wird.

Klimawandel machte Mittelmeer-Hitzewelle wahrscheinlicher

Eine Analyse des Forschungsnetzwerks World Weather Attribution (WWA) ergab, dass die aktuelle Hitzewelle im Mittelmeer ohne den menschengemachten Klimawandel „praktisch unmöglich“ gewesen wäre. Der Klimawandel führt dazu, dass Hitzewellen heißer und länger werden und häufiger auftreten.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Mittelmeer

Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf das Mittelmeer und seine Ökosysteme. Die steigenden Temperaturen beeinflussen nicht nur die Wassertemperaturen, sondern auch die Meeresströmungen, die marine Lebensräume und die Artenvielfalt. Die zunehmende Versauerung der Ozeane aufgrund der erhöhten CO2-Emissionen kann sich negativ auf die Korallenriffe und die Weichtiere im Mittelmeer auswirken.

Der Anstieg der Meeresspiegel aufgrund der Eisschmelze in der Arktis und der Antarktis beeinflusst auch die Küstenlinien und Küstenstädte im Mittelmeerraum. Die zunehmende Erosion und Überschwemmungen bedrohen nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Lebensgrundlagen vieler Menschen, die entlang der Küste leben.

Maßnahmen zum Schutz des Mittelmeers

Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise sind Maßnahmen zum Schutz des Mittelmeers und seiner Ökosysteme dringend erforderlich. Es ist wichtig, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und erneuerbare Energiequellen zu fördern, um die globale Erwärmung einzudämmen.

Internationale Zusammenarbeit ist entscheidend, um den Klimawandel einzudämmen und die Auswirkungen auf das Mittelmeer zu minimieren. Durch die Zusammenarbeit von Regierungen, Wissenschaftlern, Umweltschützern und der Zivilgesellschaft können wir gemeinsam Lösungen finden, um die Zukunft des Mittelmeers zu sichern.

Fazit

Die Rekordtemperaturen im Mittelmeer sind ein alarmierendes Zeichen für die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Ozeane. Es ist dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, um die Erderwärmung zu begrenzen und die marine Biodiversität zu schützen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Zukunft des Mittelmeers und seiner Bewohner sichern.