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Die Gemeinden in der Mostviertel-Region haben beschlossen, zusammen gegen den Leerstand von Wohnraum vorzugehen. Mit einem neuen digitalen Tool, das von der Firma GISquadrat entwickelt wurde, wollen die Kleinregionen Donau-Ybbsfeld und Ostarrichi-Mostland Informationen über Leerstände in ihren Gemeinden schnell und einfach zugänglich machen. Durch die Verbindung verschiedener Daten wie Adressen, Gebäude- und Wohnungsregister mithilfe künstlicher Intelligenz können die Gemeinden genauere Angaben zu Leerständen und Brachflächen erhalten.

Bürgermeister Hannes Pressl, der auch Präsident des Gemeindebunds ist, betont, dass die Daten anonymisiert sind und nur für die jeweilige Gemeinde zugänglich sind. Das Tool soll den Gemeinden helfen, Leerstände besser zu nutzen und eine Verbindung zwischen Suchenden und Leerstandsbesitzern herzustellen. Es bietet auch die Möglichkeit, gemeinsame Wohnprojekte zu entwickeln, insbesondere für große Liegenschaften mit viel Platz.

In den vergangenen Wochen haben die 14 Projektgemeinden bereits erste Erfahrungen mit dem Tool gesammelt und sind mit der Benutzerfreundlichkeit zufrieden. Mit verschiedenen Filterfunktionen können gezielte Abfragen durchgeführt werden, um beispielsweise leerstehende Wohnungen in Mehrparteienhäusern zu identifizieren. Die Daten können auch exportiert und in vorhandene Geoinformationsprogramme der Gemeinden integriert werden, um wichtige Informationen wie den Anschluss an die Ortswasserleitung zu überprüfen.

Es wurden auch erste Kennzahlen zu Leerständen in den Regionen ermittelt, wobei der Baulandüberhang in Ostarrichi-Mostland und Donau-Ybbsfeld unter dem Durchschnitt von Niederösterreich liegt. Bürgermeister Pressl betont die Bedeutung der Leerstandsverwertung, um den Bodenverbrauch einzudämmen und das Bewusstsein der Bürger dafür zu schärfen. Langfristig ist auch die Erfassung gewerblicher Leerstände mit dem Tool geplant.

Die beiden Kleinregionen sind Vorreiter in Österreich mit diesem Projekt und werden im Sommer und Herbst weiter daran arbeiten. Die Informationen aus den Gemeinden sollen übersichtlich auf regionaler Ebene zusammengeführt werden, und regelmäßige Treffen werden abgehalten, um den Austausch zu fördern und die Leerstandsproblematik aktiv anzugehen.